Investment-Story Asien-Pazifik bleibt langfristig intakt – Investment-Empfehlungen der SEB AM zwischen „Core-Appeal“ in Australien und ”Zyklus” in Japan

Während Europa und Nordamerika immer noch die Folgen des Konjunktureinbruchs 2008/09 abarbeiten, konnte Asien-Pazifik die Wirtschaftsleistung seit 2007 um über 30% steigern. Dies entspricht mehr als dem aktuellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Deutschland und Frankreich zusammen. Die Urbanisierung stellt für die Immobilienmärkte wahrscheinlich den wichtigsten Wertetreiber dar. Die nachfragerelevante Mittelklasse wird sich lt. OECD bis 2030 etwa auf rund 3,2 Mrd. Menschen verdreifachen. (WR)

 

wachstum in asien grafik 1Nach dem Rekordjahr 2013 beruhigten sich die Investmentaktivitäten in Asien-Pazifik im bisherigen Verlauf dieses Jahres wieder. Der aktuelle Real Estate Market View Asien-Pazifik der SEB Asset Management (SEB AM) sieht dennoch Asien-Pazifik weiterhin langfristig als lohnendes Investmentziel. Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, steigender Wohlstand und fortschreitende Urbanisierung seien unverändert die Treiber für die Entwicklung der Immobilienmärkte.

 

Die enorme Zunahme der städtischen Bevölkerung vor allem in China erkläre, warum zyklische Erwägungen hinter langfristigen strukturellen, sozialen und umweltpolitischen Herausforderungen, die mit der Urbanisierung in China verbunden seien, zurückstünden, begründet Norbert Schley, SEB AM Global Real Estate Strategist. Die drei bevölkerungsreichsten Metropolen der Region Asien/Pazifik, Tokio, Neu- Delhi und Shanghai, würden nach UN-Prognose bis 2030 die größten Städte der Welt bleiben.

 

wachstum in asien grafik 2Als Core-Märkte schätzt SEB AM  Australien, Japan, Hongkong und Singapur ein. Für Core plus-bzw. Value Add-Strategien kommen China, Südkorea, Taiwan, Malaysia und Neuseeland in Frage. Die übrigen Länder, darunter Thailand, Indien und Indonesien seien noch reine Value Add-Märkte. Zu den Märkten mit zyklischem Aufwärtspotenzial zählt Schley unverändert Japan. In Tokio seien die Landpreise jetzt den seit 2 Jahren steigenden Mieten gefolgt. Auf dem Investmentmarkt näherten sich die Ankaufsrenditen den Tiefständen von 2008. Zugleich blieben in Japan die Zinsdifferenzen zwischen Ankaufsrenditen und Kapitalmarktzinsen unverändert attraktiv. Zyklisches Aufwärtspotenzial böten ebenso Hongkong und Singapur. Im direkten Vergleich empfiehlt Schley eher Investments in Singapur, da sowohl das Renditeniveau als auch das kurzfristige Mieterholungspotenzial höher sei als in Hongkong.

 

Australien profitiere langfristig vom wirtschaftlichen Aufstieg Asiens und weise für ein Industrieland ein robustes Bevölkerungswachstum auf. „Core-Appeal“ und die zyklische Attraktivität  hätten den australischen Bieterwettbewerb angefeuert und zu einer weiteren Renditekompression geführt. Noch seien aber die Renditen anders als in anderen asiatischen Märkten nicht auf dem Niveau des letzten zyklischen Tiefpunkts.

 

wachstum in asien grafik 3China spielt derzeit eine Sonderrolle. In China sorgen derzeit die Korrektur bei Wohnimmobilien sowie die Verfassung der Kreditmärkte für Besorgnis. Rückläufige Aktivitäten im Wohnungsbau tragen mittlerweile auch zum verringerten Wirtschaftswachstum bei. Erste Regulierungsschritte in dem bisher kaum regulierten Bereich der Schattenbanken führten bereits zu einer rückläufigen Kreditvergabe. Angesichts der Preiskorrekturen empfehlen die Researcher bei Wohnimmobilien in China derzeit Zurückhaltung. Sie erwarten, bevor die Lockerung der Regulierungen greift, einen weiteren Preisrückgang von 5 bis 10%.

 

In Südkorea ist lt. SEB AM allem der Logistikmarkt angesichts der erfolgreichen Freihandelspolitik und des E-Commerce Wachstums attraktiv. Für die südkoreanischen Büromärkte ist SEB AM skeptischer. Malaysia bietet mit über 7% Ankaufsrendite im Bürosektor ein interessantes Renditeniveau, allerdings mit begrenzten Mietperspektiven durch hohen Flächenzugang. begrenzt.