Zukunft der Branche oder absolutes No-Go?

Initiatoren haben unterschiedliche Meinungen zu Sparplänen

Ratensparpläne ja oder nein? Die Meinung dazu spaltet die Branche. Während manche Initiatoren Ansparfonds kategorisch ablehnen, bieten anderer solche Modelle an. Die Geschäftsführer von HCI, Flex Fonds und Real I.S. diskutierten öffentlich über für und wider.

„Ansparfonds bieten Anlegern viele Chancen. Bei der Konzeption können Initiatoren jedoch eine Menge falsch machen“, sagt Gerald Feig, Vorstandsvorsitzender der Flex Fonds Capital AG, die in Immobilien investiert. So muss seiner Ansicht nach ein Ansparfonds zwingend als Blind-Pool konzipiert sein, damit der Initiator sukzessive und dem Kapitalzufluss entsprechend investieren kann. Wichtig sei außerdem die Möglichkeit des Anlegers, vorzeitig aus dem Angebot auszusteigen.

Anders als Flex Fonds bietet HCI Capital Ansparfonds vor allem mit Schiffsbeteiligungen an. Jan Eike Schuldt, Leiter Alternative Assets bei HCI, betont, dass die nötige Liquidität für die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds Kunden der Altersgruppe unter 40 Jahren in der Regel kaum zur Verfügung steht. Ansparfonds seien dagegen eine gute Möglichkeit, Vermögen aufzubauen. „Die Produktgruppe der Aufbaupläne kann ein Teil der Zukunft der Branche sein“, so Schuldt.

Eine andere Meinung vertritt Andreas Heibrock, Geschäftsführer der Real I.S. Sein Vorwurf: Mit Ansparfonds werde die falsche Zielgruppe angesprochen. „Der geschlossene Fonds ist für bestimmte Zielgruppen ein ideales Produkt zur Beimischung. Kleinsparer gehören nicht dazu.“ Zweiter Kritikpunkt: Die höhere Anzahl der Zeichner führe ebenso zu mehr Kosten wie die monatlichen Einzahlungen und Buchungen. Besonders kritisch findet Heibrock in diesem Zusammenhang, Neugeschäft zu machen, um das Bestandsgeschäft zu finanzieren.

Meiner Meinung nach… Die Zielgruppe der Initiatoren geschlossener Fonds ist begrenzt. Die Zahl vermögender Privatinvestoren ist endlich. Logisch, dass die Anbieter auf der Suche nach neuen Anlegerkreisen sind. Die Konzepte der Aufbaupläne können aufgehen, ohne Zweifel. Müssen aber nicht. Kleinsparer kommen daher meiner Ansicht nach als Kunden nicht in Frage. Wer sich die monatlichen Raten vom Munde abspart, muss sich mit Minizinsen auf dem Sparbuch zufrieden geben. So wird er zwar nicht reich, aber auch nicht arm, sollte die unternehmerische Beteiligung nicht so laufen wie kalkuliert.



Über den Autor

Markus Gotzi

Chefredakteur „Der Fondsbrief“
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Er ist Träger des Deutschen Journalistenpreises und des Deutschen Preises für Immobilienjournalismus. Viele Jahre lang verfasste der Diplom-Journalist Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und andere Sachwerte in der Financial Times Deutschland. Zudem war Markus Gotzi vier Jahre als Redakteur für das Wirtschaftsmagazin Capital tätig.

Aktuell publiziert er unter anderem in überregionalen Blättern wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und in Branchenmagazinen wie dem Immobilien-Manager. Zudem ist Markus Gotzi Chefredakteur des Fachmediums »Der Fondsbrief«, dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle und Sachwertinvestitionen.