Der Handelsimmobilien Report Nr 171

  • Der Handelsimmobilien Report Nr 171
  • ·         Editorial von Ruth Vierbuchen: Einkaufen wird immer mehr von den technischen Möglichkeiten der digitalen Welt beeinflusst. Darauf müssen Einzelhandel und Immobilien-Szene reagieren. Doch sollte das nicht den Blick darauf verdecken, dass es auch andere Faktoren gibt, die dem Einzelhandel das Leben schwer machen. Und dazu gehören auch eigene Fehler wie beispielsweise die verfrühten Rabatt-Aktionen im Modehandel. (Seite 1).
  • ·         Multichannel-Strategie im Internet-Zeitalter: Der Kunde nutzt bei Kaufentscheidungen alle Kanäle: Weltweit befassen sich Einzelhändler und Immobilien-Eigner intensiv mit den Konsequenzen des stetig wachsenden Online-Handels für ihr Geschäft. So, wie das Selbstbedienungsprinzip in den 1960er-Jahren dazu führte, dass die Hersteller insbesondere die Lebensmittel so verpacken mussten, dass sie bequem in Regale eingeräumt bzw. gestapelt werden konnten und die Läden umgebaut und vergrößert werden mussten, steht der Handel nun vor der Frage: Wie viel kauft der Konsument von Morgen noch im Laden und wie viel via Internet? Und was bedeutet das für die Immobilien? (Seite 2)
  • ·         Baumarktbranche im Umbruch – Der Wettlauf um das Praktiker-Erbe hat begonnen: Die Gartensaison ist erst ein paar Wochen alt und schon purzeln bei den Baumärkten und ihren Konkurrenten die Preise: Hornbach gewährt auf ausgesuchte Elektrorasenmäher und Vertikutierer gut 20% Nachlass. Mitbewerber Toom verkauft Gartensessel 30% günstiger, und beim Onlineverkäufer Reuter gibt es Kleingeräte wie Spaten, Rechen oder Sensen mit 5% Rabatt. Die Preisaktionen haben einen Grund: Mit dem Frühjahrsgeschäft, in dem die Baumärkte einen Großteil ihrer Umsätze mit Gartenartikeln erzielen, hat der Wettlauf um das Erbe von Praktiker und Max Bahr begonnen. (Weber, Seite 6)
  • ·         Vermietungsmarkt – Internationale Einzelhändler dominieren das Geschäft: Das Vermietungsgeschäft in Deutschlands Top-Einkaufsstraßen läuft auch in diesem Jahr wieder rund, wie der Blick auf die Quartalszahlen für die ersten 3 Monate zeigt: 290 neue Mietverträge für eine Gesamtfläche von 166 000 qm sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 250 abgeschlossenen Mietverträgen über knapp 136 000 qm ein deutliches Plus. Das ist der umsatzstärkste Jahresauftakt der vergangenen 3 Jahre. Entsprechend wird erwartet, dass die Mieten im 1. Halbjahr – gemessen am 2. Halbjahr 2013 – um 1,1% steigen werden. (Seite 8)
  • ·         Metro Group – Die Umstrukturierung spiegelt sich in den Zahlen wider: Die Zahlen für das 1. Halbjahr 2013/14 zeigen, dass sich der Metro-Konzern weiter in der Umstrukturierungsphase befindet. Der Verkauf des internationalen Geschäfts der SB-Warenhaus-Tochter Real an Auchan hinterließ beim Umsatz Spuren. Aber auch die politische Großwetter-Lage in den wichtigen Metro-Ländern Russland und Türkei spiegelte sich durch die starke Abwertung der Währungen in den Erlöszahlen auf Euro-Basis wider. Vor allem in Deutschland und Westeuropa machte sich zudem bemerkbar, dass das Ostergeschäft nicht – wie 2013 – in den März, sondern in den April fiel und somit seine positive Wirkung erst im 3. Quartal entfaltet. (Seite 12)
  • ·         Fachmarktzentren – Der funktionsorientierte Einkauf bleibt im Fokus: Die preisorientierte Strategie des Internet-Handels lässt die stationären Wettbewerber darüber nachdenken, wie sie sich dagegen zur Wehr setzen können. Die naheliegende Lösung: Mehr Atmosphäre, mehr Erlebnis, mehr Gastronomie. Die Entwicklung des Vertriebstyps Fachmarktzentren, die in erster Linie auf den funktionsorientierten Versorgungseinkauf fokussiert sind, zeigen vor diesem Hintergrund die GfK-Experten Dietmar Gorsolke und Andreas Rieper auf. (Seite 15)
  • ·         Mittelstädte – Entscheidend ist die Relation von Miete zu Lage: Die großen Metropolen in Deutschland von Berlin über Hamburg bis München erfüllen die gängigen Core-Ansprüche der Investoren. Und auch für die internationalen Einzelhändler kann ein Geschäft in der Top-Meile einer Metropolen das Risiko beim Einstieg in einen neuen Markt gering halten. Doch diese enge Definition, die primär von der Anlage in Büroimmobilien geprägt wird, gilt nicht gleichermaßen für Retail Assets. Denn die Bevölkerung muss sich überall in Deutschland mit dem Lebensnotwendigen versorgen, sodass es viele attraktive Mittelstädte gibt. (Seite 16)
  • ·         Logistikimmobilien – Multichannel-Strategie stellt neue Anforderungen: Die Dynamik des Online-Handels ist derzeit das alles beherrschende Thema in der Handelsimmobilien-Szene. Die Frage, wie stark die Internet-Konkurrenz den Handel und die Einkaufsstraßen verändern wird, ist noch offen. Und auch die Frage, ob und wann die „Pure Player“ des Online-Handels in die Gewinnzone kommen, dürfte noch unbeantwortet bleiben. Der preisaggressive Kampf um Marktanteile kostet Ertrag. Klar ist aber, dass der wachsende Online-Handel europaweit die Nachfrage nach Logistikflächen ankurbelt. (Seite 19)