Der Handelsimmobilien Report Nr 177

Der Handelsimmobilien Report Nr 177

·         Editorial von Ruth Vierbuchen: Der europäische Markt für Handelsimmobilien hat die Finanzmarktkrise 2008 weitgehend hinter sich gelassen, wie die Zahlen für den Investmentmarkt im 1. Halbjahr 2014 zeigen. Doch das Anlegerverhalten hat sich seither verändert. Der große Anlagedruck hat in einigen Märkten die Renditen schon deutlich sinken lassen. (Seite 1)

·         Investmentmarkt Europa – Die Party wird im zweiten Halbjahr weiter gehen: Das Interesse an europäischen Handelsimmobilien ist im 2. Quartal 2014 gewachsen. Mit 14,7 Mrd. Euro wurde 70% mehr in Retail Assets investiert, als im 2. Quartal des Vorjahres mit 8,6 Mrd. Euro. Der Anteil am europäischen Investitionsvolumen mit Gewerbeimmobilien erhöhte sich damit von 24% im Vorjahr auf nun 29,2%. Experten schätzen, dass das Interesse im Jahresverlauf hoch bleiben wird und einige halten 2014 ein Gesamtvolumen von 50 Mrd. Euro für erreichbar. (Seite 2)

·         Vermietungsmarkt Deutschland – Internationale Händler weiten ihre Präsenz aus: Der deutsche Vermietungsmarkt ist derzeit fest in der Hand internationaler Händler. Jedenfalls dokumentieren die Halbjahreszahlen diesen Eindruck. Mit fast 60% entfällt der größte Teil der knapp 290 000 qm, die im 1. Halbjahr 2014 in innerstädtischen 1A-Lagen vermittelt wurden, auf internationale Handelsmarken. Insgesamt gab es knapp 520 Vertragsabschlüsse. Nach dem Marktbericht von JLL lag das Vermietungsvolumen um knapp 10% über dem Niveau des Vorjahres. (Seite 6)

·         Internationale Luxusmarken – Deutschland punktet mit seiner dezentralen Struktur: Die internationalen Anbieter von Luxusmarken gehören weltweit zu den stabilsten Nachfragern von Einzelhandelsflächen. Selbst in schwierigen Zeiten ist ihre Suche nach neuen Flächen in den angesagten Lagen der Metropolen wie Hongkong, New York, Paris oder London ungebrochen. Die steigenden Mieten in den Top-Lagen belegen den Trend. Nach dem CBRE-Spezial-Report „Luxus in Deutschland“ richtet sich das Augenmerk der Anbieter auch zunehmend auf Deutschland. (Seite 7)

·         City Outlet Bad Münstereifel – Eine ganze Stadt als Fabrikverkaufszentrum: Haselnusstorte in Heinos gemütlichem Cafe an der Marktstraße, direkt gegenüber vom historischen Rathaus – das war lange Zeit die letzte größere Attraktion im Zentrum von Bad Münstereifel. So weit war es gekommen mit der Stadt, in deren Gassen, zwischen stolzen Bürgerhäusern und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, das Mittelalter noch lebendig ist. Aber was nutzte das. Schmucke Fassaden allein lockten schon lange kaum noch Besucher in den Eifelort. Das einzigartige innerstädtische Factory Outlet Center – das City Outlet – soll nun neue Impulse setzen. (Weber, Seite 10)

·         Singen am Hohentwiel – Stadtrat fasst Grundsatzbeschluss für Shopping-Center: Mit breiter Mehrheit, bei 2 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen, hat der Rat der Stadt Singen am Hohentwiel einen Grundsatzbeschluss zur Ansiedlung eines Shopping-Centers in bester Innenstadtlage, gefasst. Konkret plant der Hamburger Shopping-Center-Spezialist ECE an der Fußgängerzone August-Ruf-Straße und der Bahnhofstrasse ein Einkaufszentrum mit 16 000 qm Verkaufsfläche auf 3 Ebenen. Geplant sind etwa 80 Shops und rund 400 Parkplätze auf dem Dach. (Seite 14)

·         Metro Group – Vorstand sieht Zeichen für eine Wende: Das Umsatzwachstum von flächenbereinigt 1,7% auf 14,86 Mrd. Euro im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (30.9.) ist für Metro-Chef Olaf Koch und Finanzvorstand Mark Frese auch der Silberstreif am Horizont, der signalisiert, dass die Umstrukturierungen in den Vertriebslinien allmählich positive Wirkung entfalten. Zwar profitierte der Düsseldorfer Handelskonzern bei der Umsatzentwicklung im 3. Quartal auch maßgeblich davon, dass das wichtige Ostergeschäft 2014 nicht in den März wie 2013, sondern in den April fiel, doch sieht der Vorstand darüber hinaus zahlreiche Indizien für eine generelle Verbesserung des Geschäfts. (Seite 15)

·         Verbrauchervertrauen Europa – Stimmung aufgehellt – Verunsicherung in Frankreich: Das Konsumklima hat sich im 2. Quartal in Europa weiter aufgehellt. Mit einem Wert von 9,1 Punkten für 28 europäische Länder erreicht der GfK Konsumklimaindex den zweithöchsten Wert seit April 2008, als er bei 11,9 Punkten lag. Damit schließt das Verbrauchervertrauen an den Wert von vor Ausbruch der Finanzmarktkrise an. Dass Europas Sorgenkind Griechenland zwar noch nicht über den Berg, aber auf einem guten Weg ist, gibt Anlass zur Hoffnung. Insgesamt ist das Bild aber recht heterogen. (Seite 17)

·         Kooperierender Möbelfachhandel – Kluge Einbindung digitaler Vertriebskanäle nötig: Mit einem Anteil von rund 62% am Gesamtvolumen des Möbelfachhandels 2013 konnten die Mittelstands-Kooperationen ihre führende Position in einem schwierigen Jahr behaupten. Die Verbundgruppen setzten 2013 insgesamt 19,2 Mrd. Euro um. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Möbelreports, den das EHI Retail Institute im Auftrag des Mittelstands-Verbundes durchgeführt hat. (Seite 20)