Der Handelsimmobilien Report Nr. 217

Der Handelsimmobilien Report Nr 217

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Die Rahmenbedingungen für die Mipim in Cannes sind unverändert günstig. 2015 brachte rekordverdächtige Transaktionsvolumina und die jüngste Entscheidung von EZB-Präsident Draghi, die Zinsen auf null zu senken und das Anleihekauf-Programm auf 80 Mrd. Euro und unbesicherte Unternehmensanleihen auszuweiten, dürfte das Interesse an Immobilien, die immer noch mehr abwerfen als „Triple-A-Staatsanleihen“, hoch halten – vordergründig betrachtet. Doch die Stimmen, die vor einer Überhitzung des Marktes warnen, mehren sich. (Seite 1)
  • 8. Deutscher Handelsimmobilien Gipfel – Im Zeichen von Gastronomie und Lebensmitteln: Wie die Handelswelt in 20 Jahren aussieht, kann derzeit niemand voraussehen – schon weil die Zyklen immer kürzer werden. Klar sind aber zwei Trends: Dass sich das Verhalten und die Wünsche der Konsumenten mit den digitalen Möglichkeiten sehr stark verändern und dass der stationäre Einzelhandel und die Shopping-Center-Industrie nach Kräften an Konzepten arbeiten, um das Abwandern der Kunden in die virtuelle Einkaufswelt des Internets zu verhindern. In diesem Spannungsfeld bewegten sich die Themen des 8. Deutschen Handelsimmobilien-Gipfels in Düsseldorf. (Seite 2)
  • Hightech im Handel – Digitale Ideen beleben auch das stationäre Geschäft: Während mit dem Online-Handel das Selbstbedienungsprinzip quasi auf die Spitze getrieben wird, kommen Studien im stationären Textileinzelhandel gleichzeitig zu dem Ergebnis, dass der Umsatz deutlich steigt, wenn der Kunde von gutem Verkaufspersonal bedient wird. Zumal die Umfrage, die Prof. Oliver Janz, Studiengangsleiter BWL Hanau/Textilmanagement, jüngst vorstellte, auch ergab, dass die Kunden beim Einkauf die größte Sorge haben (91% der Nennungen), dass sie keine passende Bekleidung im Sortiment finden. (Seite 6)
  • BHB Bau- und Heimwerkermärkte – Konsolidierung nach dem Ausscheiden von Praktiker: Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) ist für das Jahr 2016 zuversichtlich: Potenzial eröffnen der private Renovierungs- und Wohnungsbau einerseits und die generelle Belebung der Bauwirtschaft andererseits. Vor diesem Hintergrund erwartet der Verband in diesem Jahr für die Branche ein Umsatzwachstum von 1,3 bis 1,5% und flächenbereinigt von einem Prozent. Denn die Zahl der Standorte und das Volumen der Gesamtverkaufsfläche wächst erstmals wieder – obwohl auch eCommerce ein wachsendes Thema ist. (Seite 8)
  • Mall of Switzerland – Mehr als nur ein weiteres Center für die Schweiz: In punkto Shopping-Center-Fläche ist die Schweiz gut versorgt. Bei einem Durchschnittsalter von 28 Jahren ist ein Großteil der Center aber bereits stark in die Jahre gekommen und vielfach nicht mehr up to Date. Vor diesem Hintergrund sieht der Projektentwickler FREO Switzerland AG die Chance, mit einer Shopping- und Freizeit-Destination der jungen Generation neue Maßstäbe zu setzen. (Seite 11)
  • Handelspolitischer Dialog in Templin – Vorsprung herausholen oder überrollt werden?: „Gehen in Templin die Lichter aus?” hatte der Handelsverband Berlin-Brandenburg HBB in seiner Einladung zum Handelspolitischen Dialog in der Stadt provozierend gefragt. Etwa 50 Einzelhändler und Kommunalpolitiker waren am 1. März ins historische Rathaus gekommen, um über die Auswirkungen des Online-Handels auf den stationären Einzelhandel vor Ort, die Auswirkungen des Planungsrechts und Problemlösungen zu diskutieren. (Seite 14)
  • Textileinzelhandel – Vertikale Anbieter wuchsen dank Flächenexpansion: Der Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien ist nach ersten Hochrechnungen des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) 2015 um rund 2% auf 62 Mrd. Euro gestiegen. Die Entwicklung verlief je nach Vertriebsform jedoch sehr unterschiedlich. (Seite 17)
  • Sonae Sierra – Deutliche Ertragssteigerung im vergangenen Jahr: Sonae Sierra hat seinen Netto-Gewinn 2015 von 96 Mio. um 47% auf 142 Mio. Euro gesteigert. Der direkte Netto-Gewinn erhöhte sich um 16% auf 61 Mio. Euro. Gründe für das gute Abschneiden waren nach Unternehmensangaben die niedrigen Zinsen, die Ausweitung des Dienstleistungsgeschäfts mit Drittkunden, der Verkauf der Shopping-Center Zubiarte in Spanien und Torre Ocidente in Portugal sowie die weitere Erholung der europäischen Märkte. (Seite 18)
  • Mipim 2016 – Gute Stimmung überlagert aufkommende Probleme: Günstiger könnten die Bedingungen für die Internationale Immobilien Messe Mipim kaum sein. 2015 wurden 258 Mrd. Euro in europäische Gewerbeimmobilien investiert und der Rekordwert von 2007 übertroffen. Laut BNP Paribas Real Estate flossen 69 Mrd. Euro (27%) in Handelsimmobilien. Dabei legten nicht nur die Schwergewichte Großbritannien und Deutschland zu, auch in Spanien, Italien und Portugal erhöhte sich das Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien um 61% auf zusammen 21 Mrd. Euro. Und der regionale Anlagehorizont wird wieder breiter. (Seite 19)