Der Handelsimmobilien Report Nr. 238

Der Handelsimmobilien Report Nr 238

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Investmentmarkt für deutsche Handelsimmobilien konnte 2016 zwar den Rekordwert von 2015 nicht wieder erreichen, doch repräsentiert ein Transaktionsvolumen von 12 Mrd. bis 13 Mrd. Euro immer noch ein überdurchschnittliches Ergebnis. Sorgen bereiten der Handelsimmobilienbranche der traditionelle Bekleidungseinzelhandel, der auch schon vor dem Erstarken der Online-Konkurrenz mit hausgemachten Problemen zu kämpfen hatte. (Seite 1)
  • Herausforderung 2017: Adäquate Objekte zu finden: Nach einem erfolgreichen Investmentjahr 2016 blicken die Experten auch optimistisch auf das Jahr 2017. Denn das Interesse am deutschen Markt und an deutschen Handelsimmobilien bleibt ungebrochen – auch wenn die Preise weiter steigen und die Renditen sinken. Nicht zuletzt auch deshalb rücken Fachmarktprodukte stärker in den Fokus, da die Spitzenrenditen hier immer noch relativ hoch sind. Steigende Zinsen in den USA und eine deutlich anziehende Inflationsrate in der Euro-Zone sowie in Deutschland werfen aber auch Fragen auf. (Seite 2)
  • Investmentmarkt Europa – Vorsicht wird bei Anlegern großgeschrieben: Der Handelsimmobilienmarkt in Europa zeigte im 3. Quartal 2016 ein gemischtes Bild. Das Verbrauchervertrauen hat sich nach dem Brexit-Votum kurz eingetrübt, sich dann aber wieder aufgehellt. Einige Länder in Mittel- und Osteuropa verzeichnen ordentliche Wachstumsraten, doch könnte eine steigende Inflationsrate das Tempo 2017 abschwächen. Westeuropa wird von Unsicherheiten geprägt. Gleichzeitig wird auf dem Arbeitsmarkt eine weitere Belebung erwartet. Erstmals zeigt sich auch die Auswirkung des Brexit-Votums auf den Investmentmarkt für Retail Assets. (Seite 6)
  • Modehandel in der Krise – Zu viel Ware zum falschen Zeitpunkt am Markt: Die zahlreichen gelben Paket-Autos waren in den Tagen vor Weihnachten ein unübersehbares Zeichen für den dynamisch wachsenden Online-Handel. Dass der deutsche Bekleidungseinzelhandel durch diese Konkurrenz stark unter Druck geraten ist, zeigt der Blick auf die zahlreichen Insolvenzen in der jüngeren Vergangenheit. Und auch auf dem deutschen Vermietungsmarkt ist die Flaute spürbar. Mit der Frage, ob die Branche auf die aktuellen Herausforderungen die richtigen Antworten hat, befasste sich Steffen Jost, Präsident des Bundesverbands des Textileinzelhandels zu Beginn des Jahres 2017. (Seite 9)
  • Verträglichkeitsgutachten – Auch Großflächen dienen der Nahversorgung: Die veränderten Flächenansprüche im Lebensmitteleinzelhandel sind eng mit der Regelvermutung von negativen Auswirkungen im Sinne von § 11 Abs. 3 BauNVO verknüpft. Die vom Verordnungsgeber unterstellte Zentrenpflicht steht allerdings dem Ziel einer flächendeckenden Nahversorgung entgegen. Für Lebensmittelmärkte ist ab 800 qm Verkaufsfläche daher nachzuweisen, ob aus städtebaulicher Sicht ein Ausnahmetatbestand als atypischer Nahversorger vorliegt. (Emmerling, Seite 12)
  • Frankenberg Eder – Eine Fußgängerzone wie ein Shopping-Center: Die Probleme, die viele Kleinstädte haben, sind kein Geheimnis. Viel beachtet von den Kommunen, hat die Stadt Bad Münstereifel mit Hilfe privater Investoren das Problem Leerstand in der Fußgängerzone durch die Ansiedlung eines City Outlet Centers, also eines innerstädtischen Fabrikverkaufszentrums, gelöst. Nachahmer gibt es bereits einige. Einen anderen Weg geht die Stadt Frankenberg (Eder). Sie entwickelt und managt die Innenstadt wie ein Shopping-Center – ein naheliegendes Konzept, das bislang aber noch niemand konsequent ausprobiert hat. (Seite 16)
  • Metro Group – Moderater Start in das neue Geschäftsjahr: Die Metro Group, die sich im Laufe dieses Jahres in zwei Unternehmen aufspalten wird, ist eher moderat ins 1. Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (30.9.), das zum Teil mit dem Weihnachtsgeschäft zusammenfällt, gestartet. Mit einem Quartalsumsatz von flächenbereinigt 17 Mrd. Euro von Oktober bis Dezember 2016 wurde in etwa das Vorjahresniveau von 17,1 Mrd. Euro erreicht. (Seite 18)
  • Galeria Kaufhof Aachen – Große Pläne für die Filiale im Dreiländereck: Der neue Kaufhof-Eigentümer Hudson’s Bay Company zeigt, dass er es ernst meint mit dem Relaunch und der Aufwertung des Warenhaus-Netzes und dafür auch viel Geld in die Hand nimmt, Investitionen, die früher fehlten. Nach dem Umbau der Pilotfiliale in Düsseldorf an der Kö, die ihre Verkaufsfläche für Elektrogeräte, Heimtextilien und Porzellan ins Souterrain des benachbarten Carsch-Hauses ausgedehnt hat, soll jetzt die Filiale an der Fußgängerzone Adalbertstraße in Aachen umgebaut und um 6 000 qm erweitert werden. (Seite 20)
  • Emerging Trends – Die politische Unsicherheit hinterlässt Spuren: Die größten Sorgen bereiten den globalen Investoren derzeit die politische Instabilität, die sich international an den Terroranschlägen, der in Deutschland geführten Diskussion über höhere Sicherheit und der ungelösten Euro-Krise ablesen lässt. In der Bevölkerung spiegelt sich diese Verunsicherung in der Unzufriedenheit weiter Teile mit den etablierten Parteien wider, was die politische Landschaft in Europa grundlegend verändern könnte. In diesem Kontext setzen die Immobilieninvestoren 2017 auf Sicherheit und auf Länder, die wie Deutschland Stabilität versprechen. (Seite 21)