„Der Handelsimmobilien Report“ Nr. 253

Der Handelsimmobilien Report Nr 253

  • Editorial von Ruth Vierbuchen: Vergangene Woche sorgte die Nachricht, dass die Drogeriemarkt-Kette Rossmann mit dem Internet-König Amazon zusammenarbeitet, – zumindest bei einigen – für Aufruhr. Eine Zeitung fürchtete gar, dass dieser Pakt das Zeug habe, den deutschen Einzelhandel umzukrempeln. Nun ja…, dass manche Zeitungen gerne dick auftragen, um so die Auflage zu steigern, daran haben sich viele schon gewöhnt. Wesentlich ist aber, dass durch die Internet-Konkurrenz viele Struktur-Probleme aufgedeckt werden, deren Lösung bislang verschleppt wurde. Und auch die Frage, wie erfolgreich das Lebensmittelgeschäft von Amazon in den USA ist, muss noch beantwortet werden. (Seite 1)
  • Klein- und Mittelstädte – Noch einiges an Potenzial bei Handelsimmobilien: Seit der Online-Handel gerade bei wichtigen Innenstadt-Sortimenten wie Bücher, Bekleidung und Schuhen sowie bei den Magnet-Sortimenten der Elektrofachmärkte immer mehr Umsatz auf sich zieht und die Frequenz in den Cities – insbesondere in Klein- und Mittelstädten – nachlässt, wird auch die Politik auf die Probleme aufmerksam, die auf kleinere Städte zukommen, wenn der stationäre Einzelhandel verschwindet. Mit der Dialogplattform Einzelhandel brachte das Bundeswirtschaftsministerium in vielen Workshops Experten zusammen, um tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Zu den Entwicklern und Investoren, die schon seit vielen Jahren in den typischen deutschen Klein- und Mittelstädten aktiv sind, gehört die HBB GmbH aus Hamburg. (Seite 2)
  • Perspektiven für lebendige Städte – Gemeinschaftsaufgabe für alle City-Akteure: Die Konsumenten haben Stadt und Handel ihre klare Botschaft übermittelt: Der mit Abstand wichtigste Grund für den Besuch einer Innenstadt ist der Einkauf im Einzelhandel. Deshalb ist das vorhandene Einzelhandelsangebot auch entscheidend für die Attraktivität einer Stadt. Mit Blick auf die Tatsache, dass in vielen Klein- und Mittelstädte der Leerstand zu- und die Angebotsvielfalt abnehmen, hat die Dialogplattform Einzelhandel im Abschlussbericht zu den diversen Workshops Handlungsempfehlungen für die „lebendige Stadt“ erarbeitet. (Seite 6)
  • Vermietungsmarkt Deutschland – In den Top-Städten ist der Zenit überschritten: Der deutsche Vermietungsmarkt für Handelsimmobilien in City-Lagen differenziert sich immer weiter aus. Nicht mehr die Top 7 oder die Top 10 der deutschen Einkaufsstädte verzeichnen die größten Mietsteigerungen. Vielmehr wurde im 1. Halbjahr 2017 der größte Zuwachs mit 15 Euro auf 125 Euro je qm in Bonn registriert. Nachdem in den großen deutschen Städten in punkto Mietsteigerung inzwischen der Zenit überschritten ist, suchen die Expansionsleiter offenbar verstärkt in attraktiven kleineren Städten wie Münster, Bielefeld, Wiesbaden oder Gießen.  (Seite 10)
  • Frequenzzählung – Der Rückgang hält sich vielfach noch in Grenzen: „Wenn sich über viele Jahre einzelne Lauflagen in der Spitzengruppe wiederfinden, liefert dies für Einzelhändler wichtige Hinweise“, kommentiert Christoph Scharf, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland und Head of Retail Services, das Ergebnis der Frequenzzählung 2017. Demnach hat die Münchener Kaufinger Straße mit 12 832 Personen pro Stunde auch in diesem Jahr wieder die Spitzenposition in punkto Publikumsverkehr errungen. Und auf den ersten acht Plätzen finden sich dieselben Shoppingmeilen wie 2016. (Seite 13)
  • GfK: Kaufkraftpotenzial – Die meisten Ausgaben entfallen auf Lebensmittel: Deutschlands Verbraucher haben in diesem Jahr eine Einzelhandelskaufkraft von durchschnittlich 5 740 Euro zur Verfügung. Diese Pro-Kopf-Kaufkraft misst das verfügbare Ausgabepotenzial am Wohnort der Konsumenten und bezieht sich dabei auf alle Einwohner einer Region. Wie sich diese Kaufkraft auf 17 Sortimentsgruppen und 60 Sortimente verteilt und welche regionalen Unterschiede es gibt, hat GfK Geomarketing in einer Studie untersucht. Seite 15)
  • WISAG Facility Management Holding – Fünf weitere Aufträge von der MEC: Die WISAG Facility Management Holding GmbH & Co. KG hat ihr Auftragsvolumen im Bereich Handelsimmobilien weiter ausgebaut. Zuletzt ist ein Auftrag der MEC Metro ECE Centermanagement über das Facility Management von fünf Fachmarktzentren hinzu gekommen. Damit bewirtschaftet die Wisag die Hälfte aller Center im gesamten Portfolio der MEC, die bundesweit einen Bestand von 50 Fachmarktzentren betreut. (Seite 17)
  • Hahn Gruppe – Neuer Publikumsfonds investiert in Rothenburg: Dass das Interesse an deutschen Fachmarktimmobilien – möglichst mit Lebensmittelanteil – ungebrochen ist, ist nicht nur den Berichten über den Investmentmarkt zu entnehmen. Das erlebt auch die Hahn Gruppe aus Bergisch Gladbach. Nachdem der vor gut zwei Monaten aufgelegte Pluswertfonds (PWF) 168 für ein SB-Warenhaus in Kitzingen Ende Juli voll platziert werden konnte, startet jetzt der PWF 169, für den die Bafin Mitte Juli die Vertriebsfreigabe erteilt hat. (Seite 18)
  • Sonae Sierra – Center-Spezialist weitet sein Geschäft aus: Der Chef des portugiesischen Shopping-Center-Spezialisten Sonae Sierra, Fernando Guedes Oliveira, sieht seine Strategie durch das Wachstum des Unternehmens im 1. Halbjahr 2017 erneut bestätigt. Ablesen lässt sich das am Anstieg des Nettogewinns um 9% von 59 Mio. auf 64,2 Mio. Euro. Auch der Erlösanstieg bei den Mietern zeigt, dass die von Sonae Sierra gemanagten Center gut performen. Die durchschnittlichen Finanzierungskosten konnten weltweit auf 3,4% und ohne Brasilien auf 2,8% gesenkt werden. (Seite 19)
  • Hamborner REIT AG – Finanzierungskosten nochmals gesenkt: Im 1. Halbjahr 2017 hat der Duisburger Investor und Bestandshalter Hamborner REIT AG 108,8 Mio. Euro in neue Objekte investiert. Dazu gehören neben der Büroimmobilie „O³“ in Köln die Handelsimmobilie „Market Oberfranken“ in Hallstadt/Bamberg und der Kaufland in Berlin-Marzahn, die zum Ende des 1. Quartals ins Eigentum übergegangen sind. Der Wert des Portfolios stieg auf über 1,2 Mrd. Euro. (Seite 20)