Der Handelsimmobilien Report Nr. 69

Handelsimmobilien Report Nr. 69

Editorial von Chefredakteurin Ruth Vierbuchen: Während der Markt für Büroimmobilien zu Beginn des Jahre 2010 noch die rechte Dynamik vermissen lässt, zeigt sich das Segment Handelsimmobilien derzeit als stabilisierender Faktor auf dem Investmentmarkt. Das liegt in der Natur der Sache. Der gute Standort entscheidet über den Geschäftserfolg, deshalb macht ein Standortwechsel, um Mieten zu sparen, wenig Sinn. Doch der Wettbewerb im Einzelhandel ist hart und Investoren sollten sich gut auskennen, denn für Zocker sind Handelsimmobilien nicht geeignet. (Seite 1)  

–        Karstadt-Sanierung geht in die entscheidende Phase: Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan für Karstadt zugestimmt. Am 31. Mai verkündet das Amtsgericht Essen, ob es den Insolvenzplan bestätigt. Zuvor müssen aber noch Finanzbehörden und Kommunen auf Steuerforderungen verzichten. Insolvenzverwalter Görg beklagt die Besteuerung von Sanierungsgewinnen. Ernsthafte Gespräche mit einem Investor hat es auch schon gegeben. (Vierbuchen, Seite 2)

–        Retail Deals dominieren den deutschen Investmentmarkt: Die Einschätzung von Jones Lang LaSalle über das erste Quartal 2010 fällt ziemlich eindeutig aus: „Erwartungsgemäß sind Einzelhandelsimmobilien im derzeitigen Markumfeld die Gewinner.“ Etwa 3 Mrd. Euro wurden in den ersten 3 Monaten des Bewährungsjahres 2010 in „Retail Assets“ investiert. Das sind bereits mehr als im gesamten Jahr 2009 mit 2,9 Mrd. Euro und 60% des gesamten Transaktionsvolumens für Gewerbeimmobilien. (Vierbuchen, Seite 4)

 

–        Ländliche Mittelstädte bieten die beste Nahversorgung: Dass die Nahversorgung auf dem „platten“ Land in Deutschland nur noch unzureichend funktioniert, ist hinlänglich bekannt. Doch dass auch die Metropolen nicht gerade üppig mit Lebensmittelmärkten und anderen Betrieben des täglichen Bedarfs ausgestattet sind, wie GfK Geomarkting feststellt, ist durchaus überraschend (Vierbuchen, Seite 8)

 

–        Lager auf Zeit: Der Self Storage Markt wächst weiter – aber mit vermindertem Tempo: Wohin mit Gegenständen, für die kein Platz in Wohnung oder Keller ist, mit den Möbeln bei einem Auslandsaufenthalt oder Umzug, mit platzraubenden Sportgeräten? Die Antwort heißt auch in Deutschland immer öfter „Self Storage“ – sprich: Lagerräume, die auf Zeit gemietet werden können. (Richter, Seite 10)

 

–        Real Estate North – Gewerbeimmobilien-Messe des Nordens: Am 2. Juni feiert im Terminal Tango des Hamburger Flughafens die neue Gewerbeimmobilienmesse Real Estate North ihre Premiere. Das Ausstellungsangebot der neuen Messe im Norden, die von der Deutschen Messe AG in Hannover ausgerichtet wird, ist speziell auf die Wertschöpfungskette von Gewerbeimmobilien, deren Bau, Erwerb, Unterhaltung und Verwaltung zugeschnitten: Als „internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien in Nord- und Nordosteuropa“. (Vierbuchen, Seite 12)

–        Architektenwettbewerb für Hertie Giesing entscheiden: Nachdem der Neubau des ehemaligen Hertie-Hauses in München-Laim an der Fürstenrieder Straße 51 schon deutliche Konturen angenommen hat – hier entsteht ein Geschäftshaus nach den Plänen des Kasseler Architektenbüros Bieling Architekten – legen die Eigentümer Development Partner und Bucher Properties aus München nun auch die Zukunftspläne für ihre zweite Hertie-Filiale in der Tegernseer Landstraße 64 in München-Giesing vor. (Vierbuchen, Seite 13)

–        Metro Group – Chronik eines Wandels: „Handel ist Wandel“ – die Redewendung wird immer wieder gerne ins Feld geführt, schon allein deshalb, weil sie sich so schön reimt. Den grundlegenden Strukturwandel gibt es aber auch in der Industrie. Doch „Industrie ist Wandel“ reimt sich nun mal nicht. Gleichwohl: Kein Handelskonzern verkörpert – und prägte – den Strukturwandel, den der deutsche Einzelhandel seit Mitte der 1980er-Jahre durchlaufen hat, so stark, wie die Düsseldorfer Metro Group – die jüngst eine erneute Umstrukturierung vollzogen hat – eine Rückbesinnung auf ihre Wurzeln. (Vierbuchen, Seite 14)