Der Handelsimmobilien Report Nr 82
– Editorial von Ruth Vierbuchen: So schnell wie die deutsche Wirtschaft in die Krise gestürzt ist, so schnell kommt sie offenbar auch wieder aus dem Tal heraus. Die Erfahrungen aus der ersten Dekade dieses Jahrhunderts haben aber gezeigt, dass die zyklischen Schwankungen in kürzeren Abständen kommen und die Ausschläge heftiger sind. Von den Unternehmen verlangt das eine langfristige Personalstrategie, um den Anschluss an den Aufschwung nicht zu verpassen. (Seite 1)
– Investmentmarkt Europa – Zeichen der Belebung in Polen: Europaweit wurden in den ersten 9 Monaten 2010 insgesamt 270 Handelsimmobilien aus den Bereichen Shopping-Center, Fachmarktprodukte und Factory Outlet Center gehandelt, hat Jones Lang LaSalle in seiner jüngsten Marktanalyse ermittelt. Unterm Strich erreichten die Investments ein Gesamtvolumen von 15,2 Mrd. Euro. Im Vorjahr war es mit 7,8 Mrd. Euro gerade mal halb so viel. Dabei spielt auch Polen wieder eine gewichtige Rolle. (Vierbuchen, Seite 2)
– IFM AG – Investition in Objekte mit Chance-Risiko-Potenzial: „Integration“ ist für Georg Glatzel, Vorstandschef der IFM AG, ein ganz wichtiges Thema, wenn es um die Zeilgalerie auf der gleichnamigen Frankfurter Einkaufsmeile geht. Mit seinen knapp 11 000 qm Bruttomietfläche soll sich das Objekt ganz in die Fußgängerzone Zeil integrieren. „Wir wollen kein Shopping-Center sein“, grenzt Glatzel seine Galerie gegen die Center-Welten wie das benachbarte „My Zeil“ ab. Mit der Revitalisierung der Zeilgalerie stellt sich die IFM einer echten Herausforderung. (Vierbuchen, Seite 4).
– Die Herkules-Gruppe widmet sich den schwierigen Fällen: Bei seiner Geschäftsidee hält es der dänische Unternehmer René Ravn mit der griechischen Antike: Der eher unübliche Name der „Herkules Grundbesitz AG“, ist Programm und Ansporn zugleich. Für das Hamburger Unternehmen steht der antike Held als Beispiel dafür, „dass oftmals nicht schiere Kraft und Größe, sondern Geschicklichkeit und Klugheit zum Erfolg führen“. Das gilt auch bei Handelsimmobilien, deren Mieter aussteigen wollen und wo Herkules eine Gegenstrategie entwickeln muss. (Vierbuchen, Seite 8).
– Fachmärkte müssen sich auf anspruchsvolle Kunden einstellen: Das Interesse an Fachmärkten und Fachmarktzentren dürfte in Zukunft weiter steigen, denn vor allem geschlossene Immobilien-Fonds richten ihr Augenmerk verstärkt auf dieses Segment. Zwar ist die Führung von Fachmarktzentren nicht so diffizil wie das von Shopping-Centern. Doch erfordert auch hier die effiziente Führung eine gezielte Feinsteuerung. Denn jeder Handelsstandort konkurriert ständig mit seinem Umfeld. (Vierbuchen, Seite 11).
– Investmentmarkt Fachmärkte – Ein Nischenthema wird zum Hauptthema: Gute Fachmarktzentren galten auf dem Höhepunkt des Booms als der aufgehende Stern am Immobilien-Himmel. Die Renditen waren auf 4,5 bis 5% zurückgegangen. Doch zuletzt war es etwas still geworden um diese Asset-Klasse. Zu Unrecht finden Experten, da sie stabile Mieten von bonitätsstarken Mietern mit langen Verträgen bieten. Selbst Versicherungen entdecken das Segment zunehmend für sich. (Vierbuchen, Seite 14)
– Mall-Kommerzialisierung – Zugriff auf hohe Frequenz: Die Vermarktung der meist recht breit angelegten Laufwege in Shopping-Centern entwickelt sich auf internationaler Ebene immer mehr zum eigenständigen Geschäftsfeld. Konkret geht es bei dieser Mall-Kommerzialisierung um die zeitweise oder dauerhafte Vermietung von Freiflächen, die nicht direkt der Mietfläche eines Shopping-Centers zugerechnet werden kann. Doch in Deutschland ist das nicht so einfach. (Vierbuchen, Seite 17)
– Klein- und Mittelstädte entfalten ihren Reiz: Eine verstärkte Nachfrage von Filialisten nach 1A-Lagen und Fachmarktlagen in Klein- und Mittelstädten registriert das Essener Immobilienunternehmen Brockhoff & Partner. Grund für das wachsende Interesse sei der geringe Filialisierungsgrad in diesen Städten, d.h. zahlreiche Filialisten sehen hier noch weiße Flecken auf ihrer Landkarte. (Seite 18)