“An unserem bisherigen Geschäftsmodell ändert sich nichts” – Aus Cornerstone wird Barings Real Estate

Interview mit Christoph Wittkop, Managing Director und Country Head Germany von Barings Real Estate Advisers.

 

Christoph Wittkop

Christoph Wittkop

„Der Immobilienbrief“: Das Namens- und Mergerkarussell dreht sich gefühlt immer schneller. Nun ist der Name Cornerstone verschwunden und Sie agieren unter der weltweiten Marke Barings.

 

Christoph Wittkop: Durch den internen Zusammenschluss der bisher selbständig agierenden Asset-Managementgesellschaften in unserer Gruppe unter der Marke Barings ist eines der weltweit größten und am stärksten diversifizierten Asset-Management-Unternehmen entstanden. Hier wird es vor allem Synergien in der gebündelten Kunden-und Investorenansprache geben. Das kombinierte Know-how von Barings reicht nun von Immobilien über festverzinsliche Produkte und Aktien bis hin zu alternativen Investments.

 

„Der Immobilienbrief“: Was ändert sich für Ihre Kunden?

 

Christoph Wittkop: An unserem bisherigen Geschäftsmodell ändert sich nichts. Wir bieten neben dem Immobilienfondsgeschäft und Einzelmandaten für institutionelle Anleger aus dem In- und Ausland auch weiterhin Transaktionsberatung sowie Asset Management als Dienstleistung für Investoren oder Banken/Loan Servicer an. Dabei werden wir uns im Wesentlichen weiter auf  Büro- und Handelsimmobilien mit Strategien im Bereich Core, Value Add und Opportunistisch konzentrieren. Aber natürlich können wir im neuen Verbund nunmehr deutsche institutionelle Investoren noch besser bei internationalen Investments in Immobilien und jetzt eben auch in anderen Asset-Klassen unterstützen. Denn Barings verfügt über eine starke globale Präsenz mit über 600 Investment-Experten und Niederlassungen in 17 Ländern. Gleichzeitig sind wir aber auch für ausländische Investoren ein Door-Opener für den deutschen Immobilienmarkt, einen der wettbewerbsintensivsten Immobilienmärkte Europas.

 

„Der Immobilienbrief“: Was sind Ihre Anlagekriterien in Deutschland?

 

Christoph Wittkop: Bei Büroimmobilien konzentrieren wir uns in Deutschland auf die Top7-10. Dabei liegt unser Fokus auf den CBDs dieser Städte, aber auch Investments in etablierte Sekundärlagen können spannend sein. Beim Volumen bewegen wir uns bei Core-Investitionen in einer Größenordnung ab 25 Mio. Euro und bei Value-Add beziehungsweise opportunistischen Investitionen schauen wir uns Transaktionen auch bereits ab € 15 Mio. Euro an. Ähnlich verhält es sich mit Einzelhandelsimmobilien. Hier investieren wir aber durchaus auch in Mittelstädten ab circa 100.000 Einwohnern. Dabei kommen grundsätzlich Fachmarktzentren, High Street und Shopping-Center in Betracht.

 

„Der Immobilienbrief“: Was sind Ihre kurz- und mittelfristigen Pläne?

 

Christoph Wittkop: In diesem Jahr werden wir am Ende sicher mehr Assets verkauft als gekauft und damit positive Ergebnisse für unsere Investoren und Kunden erzielt haben. Unser nächstes Ziel ist es jedoch, dass wir 2017 unsere Assets under Management durch Investitionen weiter nach oben fahren. Das gilt sowohl für die diversen Fonds und Mandate als auch für unsere Dienstleistungskunden unter Ausnutzung der gesamten Bandbreite unserer Anlagestrategien.

 

„Der Immobilienbrief“: Hilft dabei die neue Unternehmensstruktur?

 

Christoph Wittkop: Selbstverständlich. Schauen Sie, im Bereich Value Add und opportunistischer Investments ist der Markt aktuell sehr eng. Durch zunehmende Projektentwicklungsaktivitäten reagieren wir im Bereich der opportunistischen Investitionen jedoch darauf. Aber gleichzeitig sind wir durch die  neuen Möglichkeiten im Bereich Core / Core + jetzt in der Lage, auch in diesem Umfeld Investitionen zu tätigen. Mittelfristig wollen wir unser institutionelles Investmentmanagementgeschäft in Deutschland, Europa und global weiter aufbauen und hier eine bedeutende Rolle einnehmen. Dabei ist der Schritt hin zu einem Asset-Management-Unternehmen Barings sicher hilfreich.