Anhaltende Hausse bei Retail Investments

COMFORT erwartet, dass die Dynamik des deutschen Retail-Investmentmarktes anhält. Das Volumen habe sich in 2015 gegenüber dem schon sehr ordentlichen Vorjahr nochmals beträchtlich erhöht. Für 2015 erwartet Comfort ein Transaktionsvolumen von bis zu 20 Mrd. Euro. Dies entspräche in etwa einer Verdopplung des Vorjahresvolumens. Damit wäre 2015 mit großem Abstand das beste Transaktionsjahr seit dem bisherigen absoluten Topjahr 2006. Gepusht durch Großtransaktionen wie die Galeria Kaufhof-Übernahme von Hudson Bay, die Klépierre-Übernahme von Corio oder dem Kauf des Berliner Quartiers Potsdamer Platz durch Brookfield Property Partners repräsentierte die Assetklasse „Handelsimmobilie“ ein gutes Drittel des Gesamtmarktes für Gewerbeimmobilien in Deutschland, berichtet Jürgen Kreutz, Head of Investment.

     Die Kaufpreisentwicklung der letzten Jahre sei in den Innenstädten um ein Vielfaches stärker als die Mietentwicklung. Dieser Hebel kompensiere bei Entwicklern und auch bei Bestandshaltern die teilweise nur sehr moderate Mietentwicklung. Metropolen und gute Oberzentren und Mittelstädte stehen im Fokus der Investoren. Städte, deren Exposees früher sofort abgesagt worden wären, werden heute sehr intensiv geprüft. Nicht zuletzt haben angesichts dieser Rahmenbedingungen auch die Renditen im Jahresverlauf 2015 bei allen Handels-Assetarten signifikant weiter nachgegeben. In den Metropolen hat man bei der Anfangsrendite, in der allerdings die Erwerbsnebenkosten und Gutachtenkosten nicht berücksichtigt sind, was die Maklerberichterstattung meist übergeht, in der Zwischenzeit fast überall eine „3“, in den guten Groß- und Mittelstädten meist eine „4“ vor dem Komma, berichtet Comfort.

     Bei High Street-Immobilien, die 2015 mehr oder weniger ein Drittel des gesamten Retail-Investmentmarkts ausgemacht haben dürften, dominieren die Einzeldeals. Ausnahme war neben dem Kaufhof-Paket vor allem  das – in dieser Qualität fast einzigartige – D&R Investment-Portfolio, das die DEKA im Juli beurkunden konnte. Neben den „Leuchtturm“-Metropolen-Deals wie etwa dem Kauf des Uniqlo-Geschäftshauses in der Berliner Tauentzienstraße durch die Quantum oder dem Erwerb des Münchner Elisenhofs durch die AXA kommen entsprechend dem oben skizzierten Trend sogar Mittelstädte aus der „zweiten Reihe“ auf die Agenda. Angesichts der anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen und wenig gegebenen Anlagealternativen dürften die Renditen bei den verschiedenen Handelsimmobilienarten noch nicht ihre absoluten Tiefstwerte bzw. Wendepunkte erreicht haben“, prognostiziert Kreutz.