Auch ältere Menschen sollen Kredit bekommen

 

Wohnbaukreditrichtlinie soll entschärft werden

 

Die Wohnbaukreditrichtlinie sorgte vor allem bei Banken für Unmut. Sie sollte vor allem für mehr Sicherheit sorgen. Anstatt des Immobilienwertes ist das Alter der Kreditnehmer Maßstab für die Kreditvergabe. Das rächt sich nun, denn viele ältere Bürger bekommen trotz Solvenz keine Kredite mehr. Das will die Bunderegierung nun offenbar ändern.

 

Laut Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Europace, sank die Zahl der Kreditabschlüsse in der Altersgruppe 40 bis 50 Jahren, also am Höhepunkt der Karriere, im Vergleich zu den 11 Monaten vor Inkrafttreten der Richtlinie, um 5,88%. Noch dramatischer ist der Rückgang bei den über 60-jährigen. Hier sank die Kreditvergabe sogar um 12,69%. Gleichzeitig stieg sie bei den 18 bis 30-jährigen um 6,53%. Auch die 30 bis 40-jährigen haben 2,66% mehr Kredite bekommen.

 

Nun soll die Richtlinie offenbar gelockert werden, denn die Kreditversorgung gerade älterer Menschen sei nachhaltig gefährdet. Klärungsbedarf gebe es auch bei Anschlussfinanzierungen und Umschuldungen. Hier fordern die Länder die Kreditnehmer von den verschärften Regeln der Kreditwürdigkeit auszuschließen. Auch wird derzeit darüber beraten, ob eine sog. „Erwerbsbiographie“ berücksichtigt wird. Bei Älteren soll das angehäufte Vermögen berücksichtigt werden und bei Jüngeren das zu erwartende Einkommen.

 

Auch die BaFin kommt mit ins Spiel. Sie soll bei Bedarf die Vergabe von Immobiliendarlehen regulieren. Dies soll eine mögliche Blasenentwicklung frühzeitig unterbinden.