Berlin ist der Top-Einzelhandelsstandort in Deutschland

Mit einem registrierten Flächenumsatz von rund 18.500 m² in den bedeutendsten Einkaufslagen bewährt sich die Hauptstadt erneut als die Shopping-Metropole in Deutschland: Keine andere Stadt kann eine ähnlich hohe Nachfrage auf sich vereinen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Dies gilt speziell für internationale Retailer, die Flächen für den Eintritt in den deutschen Markt suchen, der besonders im internationalen Vergleich als sehr stabil gilt. Dabei sorgt der Trend zu eigenen Stores von Anbietern aus dem Luxussegment für zusätzliche Nachfrage. Auch hinsichtlich der Anzahl der Abschlüsse liegt Berlin deutlich vor anderen Städten und profitiert dabei von der Vielzahl der Einkaufslagen im Stadtgebiet“, erläutert Christoph Scharf, Bereichsleiter Retail-Vermietung von BNP Paribas Real Estate. Besonders begehrt sind die frequenzstarken Bereiche der Tauentzienstraße, des Kurfürstendamms und des Hackeschen Markts, die insbesondere während der Fashion Week in den Blickpunkt rücken.

Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen ist im Vergleich zu anderen Standorten recht breit aufgestellt. Die traditionell starke Branche Bekleidung stellt mit 45 % etwas weniger als die Hälfte des Ergebnisses, wobei der Abschluss von TK Maxx über 4.700 m² am Alexanderplatz eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat. Die Branche Lederwaren/Schuhe kommt durch einige größere Abschlüsse mit jeweils über 1.000 m² auf einen Beitrag von gut 24 % vor den Anbietern aus dem Segment Körperpflege/Gesundheit, die mit rund 11 % den dritten Platz belegen. Auch von Gastronomiekonzepten wurden relativ umfangreiche Anmietungen getätigt, die fast 10 % beigetragen haben.

Anhaltend knappes Angebot

Die Angebotsseite hat sich weiter reduziert, auch weil beispielsweise in den Projektentwicklungen Alea am Alexanderplatz (u.a. TK Maxx), im Haus Cumberland am Kurfürstendamm oder im Objekt Kurfürstendamm 195 neue Mieter gefunden wurden. Dementsprechend ist die Bereitschaft zur Zahlung von „key money“, um Bestandsmieter aus ihren Verträgen zu lösen, in den beliebtesten Lagen Berlins tendenziell gestiegen.

Dank der hohen Nachfrage konnte die Spitzenmiete auf dem Berliner Markt ihren Wachstumskurs fortsetzen. Zur Jahresmitte liegt sie für einen idealtypischen 100-m²-Standardshop in den besten Lagen der Tauentzienstraße und des Kurfürstendamms bei 265 €/m² und damit rund 2 % höher als Ende 2011. Zudem konnten die Höchstmieten auch in einigen anderen Lagen leichte Zuwächse verzeichnen. Die Netto-Spitzenrendite für attraktive, voll vermietete Geschäftshäuser in den Top-Lagen ist demgegenüber stabil geblieben und liegt seit Mitte 2011 bei 4,50 %.

Perspektiven

„Trotz oder auch gerade wegen der anhaltenden Eurokrise und des sich im europäischen Vergleich positiv abhebenden deutschen Einzelhandelsmarkts dürfte Berlin auch weiterhin der Retail Hotspot in Deutschland und zentraler Anlaufpunkt für internationale Filialisten auf Expansionskurs bleiben“, so Christoph Scharf. „Unter diesen Voraussetzungen wird auch für die 2. Jahreshälfte mit einer starken Nachfrage und einer geringen Flächenverfügbarkeit gerechnet, sodass weitere Mietpreissteigerungen nicht ausgeschlossen werden können“.