Börsengang der Deutschen Annington geplatzt

 

Zeit der Wohnimmobilienbörsengängen vorbei?

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat die Deutsche Annington, selbsternannter größter privater Vermieter Deutschlands, ihren Börsengang abgesagt. Selbst eine Reduzierung des Emissionsvolumens half nichts. Lt. Analysten war die Aktie zu teuer. Auch die alternativ Angebot von LEG und GSW sind für Investoren derzeit interessanter.

Die Deutsche Annington, die in Deutschland rd. 180.000 Wohnungen selbst und 30.000 Wohnungen für Dritte verwaltet, hat kurz vor ihrem geplanten Börsengang den Gang aufs Parkett abgesagt. Offiziell gibt das Unternehmen als Grund die „anhaltend ungünstigen Marktentwicklungen“ an. Insider gehen jedoch davon aus, dass der geforderter Preis von 18 bis 21 Euro je Aktie zu hoch war. „Ein Preis knapp unter 17 Euro wäre realistisch gewesen“, meinte ein Banker auf Anfrage von „Der Immobilienbrief“. Vor allem die latenten Steuern von 900 Mio. Euro belasten den NAV, hieß es weiter.

Schließt sich nun das Kapitalmarktfenster?

Nein, denn die deutsche Wohnimmobilie bleibt weiterhin als Hort der Stabilität gefragt. Fehlende Alternativinvestments sorgen für weiterhin gute Chancen für Investments in Wohnimmobilien. Gerade in den Ballungszentren sind bei Mieten und Preisen noch Luft nach oben. Gerade hier sehen Analysten auch das Problem der Deutschen Annington, die den Großteil ihres Portfolios im Ruhrgebiet hat. Hier ist weder bei Mieten noch bei Privatisierungsmöglichkeiten viel zu erwarten.

Vor allem für Mehrheitseigentümer Terra Firma, ein PE-Investor, dürfte der geplatzte Börsengang ärgerlich gewesen sein. Schließlich erhoffte man so mit dem Sprung aufs Parkett Kasse zu machen und seine Anteile an den Investor zu bringen. Wann und ob sich noch eine Gelegenheit für einen weiteren Versuch an die Börse zu gehen bietet, ließ das Unternehmen offen. Wir gehen nicht davon aus, dass es noch einen weiteren Versuch in diesem Jahr geben wird. (AE)