Cushman & Wakefield: China ist führende „Ausbeuternation“

Es liest sich etwas zynisch um ehrlich zu sein. Der neue Manufacturing Risk Index von Cushman & Wakefield untersucht die attraktivsten Produktionsstandorte weltweit. Und um ehrlich zu sein, möchte ich Deutschland dort niemals ganz vorne sehen, denn der Index bildet nichts anderes ab, als die Niedriglohnländer der Welt, die nicht gerade durch menschengerechte Arbeitsbedingungen punkten.

Ganz vorn liegt übrigens China. Der letztjährige Spitzenreiter Malaysia fiel auf Rang drei zurück. Grund: das Land entwickelt sich von einem Niedriglohnland zu einem hochwertigen Produktionszentrum. Aufgrund der niedrigen Lohnkosten in Mittel- und Osteuropa ist Litauen weltweit der zweitattraktivste Standort für Hersteller. Hier sind die Lohnkosten 14% niedriger als in Polen und 30% niedriger als in Tschechien.

Großbritannien liegt 2018 im Gesamtranking auf Platz 31 und profitiert seit der Brexit-Entscheidung von der Abwertung des britischen Pfunds, was die Nachfrage nach britischen Gütern im Ausland beflügelte. In der globalen Gesamtwertung liegt Großbritannien vor den Niederlanden (Platz 34), Deutschland (Platz 38) und Frankreich (Platz 39). Abhängig vom Ausgang der Brexit-Verhandlungen könnte jedoch die Attraktivität Großbritanniens als Standort für die Belieferung des übrigen Europas gefährdet sein, da eine harte Grenze zum übrigen Europa zu Kostensteigerungen für Güter führen und die gesamteuropäische Lieferketten stören könnte. Im Ranking der High-Tech-Produktion liegt UK auf Platz 3 hinter den USA (Platz 1) und Singapur (Platz 2); Deutschland auf Platz 7.