Der Immobilienbrief Nr. 223

Der Immobilienbrief Nr. 223

Im Editorial geht Werner Rohmert diesmal mit dem Tod von Heinz Gerlach. Er war (positiv) besessen aber auch gefangen in ökonomischen Zwängen. Heinz Gerlach ist es zu verdanken, dass wir nie in die Versuchung gerieten, uns als Anlegerschützer zu sehen. Bei uns sind die Rollen klar verteilt. (Seite 1)

–          Beispiel Frankfurt: Markt- und Verhaltenstransformation durch Leerstandsexplosion – Lassen sich Investments noch rechnen? Aus Maklermund hört es sich lässig an, dass sich Eigentümer für ihre Immobilien etwas einfallen lassen müssen. Bei strukturellen Problemen (Deckenhöhe unter 2,75 m, Flächenzuschnitt, fehlender Doppelboden, keine Kühlung etc.) wird es schwer. Vermietbare Flächen müssen in Topzustand sein. (Rohmert, S. 2)

–          Büromärkte übertreffen Vorjahresniveau: Platz 3 bei der WM. Das ist doch was. Wer hätte das am Anfang der WM schon für möglich gehalten. Deutschland hatte wieder sein Sommermärchen obwohl die Akteure tausende Kilometer weit weg waren. Die Fußball Weltmeisterschaft lenkte ab. Krise und Co weichten 4 Wochen lang aus der Wahrnehmung der Menschen. Die Zuversicht kehrt auch in die Büromarktzahlen langsam wieder zurück. Wir haben Ihnen das Zahlenwerk der Makler wieder zusammengestellt. (Rohmert/Eberhard, S. 4)

–          Immer weniger Wohnungsfertigstellungen in Deutschland – Eine Chance für die Immobilie: Hurra, es wird immer weniger gebaut! Auch wenn Bauträger und Bauunternehmen verständlicherweise klagen – ich freue mich, und alle Eigentümer von Wohnimmobilien sollten sich mit mir freuen: Jedes Jahr wird wieder weniger gebaut. (Zitelmann, S. 7)

–          Transaktionsvolumen am Gewerbeimmobilienmarkt gewinnt in Europa wieder an Fahrt: Die Erholung an den europäischen Investmentmärkten setzt sich fort. Das gute Ergebnis des 2. Halbjahres 2009 konnte eingestellt werden. Bezogen auf den direkten Vorjahresvergleich sieht es mit plus 80% noch besser aus. (Rohmert, S. 8)

–          Skandinavien ist bevorzugte strategische Sekundärinvestitionsempfehlung: LaSalle Investment Management (LIM) gibt im Fazit des Halbjahres Update zu Investment Strategy & Research nach wie vor die Empfehlung, den Schwerpunkt der Investments auf die wichtigen Märkte Frankreich, Deutschland und Großbritannien zu legen. Skandinavien ist die bevorzugte Sekundärlage von LIM. (Rohmert, S. 9)

–          Offene Immobilienfonds mit deutlichen Mittelabflüssen: Die Verunsicherung durch das mittlerweile wieder zurückgedrehte Reform-Chaos und die kritische Presseberichterstattung hat sich direkt auf das Anlageverhalten ausgewirkt. Ende Mai waren in Offenen Immobilienfonds lt. BVI 88,8 Mrd. Euro investiert. (Eberhard, S. 11)

–          Die Auswirkung der spanischen Wirtschaftskrise auf den Wohnimmobilienmarkt (II): Kommen wir zunächst mit einer guten Nachricht: Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody`s sind Spaniens Banken gesünder, als man zunächst erwarten mag. Danach hätten die Banken für einen Großteil der zumeist aus Immobilienfinanzierungen stammenden zu erwartenden Forderungsausfälle ausreichende Rücklagen gebildet. (Knoll, S. 12)

–          Tops und Flops bei der Shopping Center Entwicklung: Die GfK analysierte in einer Studie die Tops und Flops im Retail Real Estate Business. Heuer Dialog hatte in gemeinschaftlicher Organisation mit Günter Vornholz, Deutsche Hypo, mit rd. 80 Spezialisten der Szene die Einzelhandels-Elite nach Hannover ins Forum der NordLB geladen. Deutsche Hypo Vorstandsvorsitzender Jürgen Allerkamp eröffnete mit dem Verweis auf die auseinander klaffende Entwicklung zwischen Einzelhandelsumsätzen und Flächenentwicklung, die den Handel vor besondere Aufgaben stellt. (Rohmert, S. 15)

–          Auf zu neuen Ufern: Mit einem Blick auf die Entwicklung der letzten 10 Jahre feierte die Hamburger ECE, europäischer Marktführer und Trendsetter im Management von Shopping Centern mit 500 Szenegästen auch 10 Jahre unter der Ägide des Vorstandschefs Alexander Otto, der am 1. Juli 2000 die Nachfolge von Heinrich Kraft als Vorsitzender der ECE Geschäftsführung übernommen hatte. (Rohmert, S. 17)

–          Heiligendamm wird nach 7 Jahren Pause weitergebaut: 2003 wurde das Grand Hotel Heiligendamm eröffnet. Es beherbergte zwar die Größen der Welt auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm, aber der wirtschaftliche Erfolg verzögert sich. Nun wird mit dem bau der „Villa Perle“ das Projekt Heiligendamm fortgesetzt. (Rohmert, S. 18)

–          Eine sichere Bank?: Bis vor kurzem wurden sie von vielen Mitbewerbern etwas mitleidig belächelt: Emissionshäuser mit Bankenhintergrund galten als etwas betulich, wenig dynamisch, vielfach nur wenig kreativ. Eingebunden in den Konzernverbund ihrer Mütter litten sie unter länglichen Entscheidungswegen und bremsenden Bedenkenträgern auf allen Ebenen. (Richter, S. 19)

–          Patrizia: Viele Hürden bei Wohnimmobilien auf dem Weg zur energetischen Sanierung im Bestand: Energie sparen. Das ist die Maxime vieler Mieter und Wohnungseigentümer. Doch
das ist oft leichter gesagt als getan, da vielen Eigentümern oft die nötige Motivation fehlt, die häufig allein biologisch bedingt ist. Patrizia AG ermittelte in einer aktuellen Studie, dass 48% der Besitzer von Einfamilienhäusern, die vor 1990 gebaut wurden, über 60 Jahre alt sind. (Eberhard, S. 20)

–          Teil II – Immobilienkrise oder –chance – Wie verhalten sich institutionelle Investoren? Zuwendung zu indirekten Anlageformen – hauptsächlich in geschlossene Immobilienfonds sowie offene Immobilienspezialfonds und auch Private-Equity-Gesellschaften – ist ein weiterer Haupttrend. (Zech, S. 20)

–          § 6b EStg neu geregelt – Letzte Gelegenheiten für Fondszeichner: Ab November ist Schluss mit Fonds-Übertragungschancen für 6b-Rücklagen. In seiner Sitzung am 09.07.2010 ist der Deutsche Bundesrat einer entsprechenden Empfehlung des Finanzausschusses gefolgt und hat eine Änderung des § 6b EStG beschlossen, die einschneidende Auswirkungen für so genannte § 6b-Fonds entfalten wird. (Nickl, S. 22)

–          Büromarkt Frankfurt: Ohne EZB kaum Büroflächenumsatz in Frankfurt (Eberhard/ Rohmert, S. 23)

–          Düsseldorfer Büromarkt legt dank Vodafone deutlich zu: Der Düsseldorfer Büromarkt verzeichnete im ersten Halbjahr 2010 einen Flächenumsatz von 210.000 qm (BNPPRE) bis hin zu 240.000 qm (JLL). Damit konnte sich der Umsatz bei allen beobachteten Maklern verdoppeln. Damit ist der Umsatz auch wieder über 2008er Niveau. (Eberhard, S. 24)

–          Büromarkt München – Noch keine nachhaltige Trendwende: Die Lage am Münchner Gewerbeimmobilienmarkt hat sich in den ersten sechs Monaten 2010 auf niedrigem Niveau zwar stabilisiert, eine Aufwärtsbewegung ist jedoch weit und breit nicht in Sicht. (Döbel; S. 25)

–          Hamburg – Bürovermietungsmarkt kommt nicht in Schwung: Haben die großen Hamburger Maklerhäuser für das erste Quartal 2010 noch Optimismus signalisiert, zeigt das erste Halbjahr, dass die Krise noch nicht überwunden ist. (Richter, S. 26)

–          Fortsetzung der Wohnraumförderung in Frankfurt: Die Stadt Frankfurt setzt ihre „Wohnungspolitische Offensive“ auch in den Jahren 2010/2011 fort. Ziel ist es, ausreichend und angemessenen Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten anzubieten. In den städtischen Haushalt sind für energetische Sanierung vorhandener Wohnsubstanz, die Finanzierung aufwendiger Ordnungsmaßnahmen und das Kreativprogramm zusammen 4,4 Mio. Euro vorgesehen. (Winckler, S. 28)