Deutlich weniger Zwangsversteigerungstermine 2012

In Nordrhein-Westfalen gibt es die meisten Zwangsversteigerungstermine, so das Ergebnis des Jahresberichts der Argetra Verlags. Mit 15.295 Terminen liegt NRW deutlich vor Niedersachsen mit 6.323 Terminen. 2012 wurden 11.500 Termine weniger registriert als noch im Vorjahr.

Mit insgesamt 61.500 Zwangsversteigerungsterminen mussten sich deutsche Amtsgerichte im letzten Jahr auseinandersetzen. 15,7% weniger als noch 2011. Den Rückgang erklärt Argetra durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilien im privaten Bereich. Viele Eigentümer konnten so auf die Zwangsversteigerung verzichten. Zusätzlich trägt das niedrige Zinsniveau zu einer steigenden Investmentbereitschaft bei. Der Verkehrswert der Zwangsversteigerungen belief sich auf 9,5 Mrd. Euro – 2 Mrd. Euro weniger als 2011.

Differenziert nach Bundesländern ist der größte Rückgang mit minus 23,9% in Hamburg zu verzeichnen. Kein Wunder, fehlen doch in der Hansestadt geschätzte 30.000 Wohnungen. Ein neues Gesetz soll jetzt Vermieter noch schneller dazu zwingen, leer stehende Wohnungen wieder zu vermieten. 3 Monate darf die Frist zukünftig nur noch dauern. Im Februar soll das Gesetz beschlossen werden. In den neuen Ländern liegt der Rückgang der Termine bei 19,1%. In den alten Ländern bei 14,3%.

Die regionalen Unterschiede zeigen sich besonders in der Betrachtung der Termine pro 100.000 Einwohner. So liegt die Zahl der Zwangsversteigerungen in Sachsen-Anhalt vier Mal so hoch wie in Bayern.

Der Run auf Wohnobjekte bleibt hoch. Trotzdem glaubt Argetra, dass auch 2013 Objekte unter den Hammer kommen, deren Verkehrswerte ca. 30% unter den aktuellen Bewertungen liegen. Das erlaube günstige Investments.

Der Großteil der Zwangsversteigerungstermine entfiel mit 35,1% auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Im letzten Jahr waren es noch 34,1%. Gefolgt von Eigentumswohnungen mit 31,4% und Gewerbe, Wohn- und Geschäftshäusern mit 25,6%. Grundstücke (6,2%) und Garagen, sonst. Machen mit 1,7% nur einen marginalen Teil aus.

Lt. Argetra Chef Axel Mohr werden sich auch 2013 die Termine weiter rückläufig entwickeln, da zunehmend im Vorfeld der Gerichtstermine freihändige Verkäufe stattfinden. Die Assetklasse bleibt weiterhin attraktiv.