Deutscher Bürovermietungsmarkt mit plus 10% positiv gestartet

 

 Mit ca. 889 000 qm liegt das Umsatzvolumen aus Vermietungen und Eigennutzern in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart zum Jahresbeginn 2016 um gut 10% über dem Vorjahresergebnis. Auch der 5- Jahresschnitt der ersten Quartale wurde mit 23% deutlich übertroffen. Die deutsche Wirtschaft profitiert vor allem von der Konsumfreude der Verbraucher. Die Unternehmen blicken zuversichtlich in die nähere Zukunft. Die Bereitschaft der Unternehmen, Personal einzustellen, habe in den letzten Jahren für eine anhaltend gute Büroflächennachfrage gesorgt, so Timo Tschammler, bei JLL Member of the Management Board Germany.

      Das gute Ergebnis wird in erster Linie von Berlin und Frankfurt getragen. In Berlin konnte mit fast 247 000 qm Umsatz ein Plus von 60% gegenüber dem Vorjahresvergleich erzielt werden. Auch in Frankfurt fiel das Umsatzplus mit 51% ausgehend von einem schwachen Vorjahresergebnis überdurchschnittlich stark aus. Nahezu stabil präsentierten sich Düsseldorf und München. Hamburg hatte dagegen mit -26% den stärksten Einbruch. Auch in Stuttgart und Köln sanken die Umsatzvolumina um jeweils 14%. Zwar sei das Quartalsergebnis nur eine erste Momentaufnahmen in einem noch recht jungen Jahr, jedoch halte man an der Prognose eines leicht rückläufigen Umsatzes fest. JLL rechne für 2016 mit rund 3,3 Mio. qm mit einem Jahresminus von 9%, erwartet Tschammler.

Flächen-umsatz (qm)

Änderung

Eigen-nutzer

Leer-stand

Spitzen-mieten

Berlin

246.800

60,3%

41.500

6,0%

 24,00 €

Düsseldorf

100.300

1,5%

8.000

8,5%

 26,00 €

Frankfurt/M

130.900

51,3%

0

8,9%

 36,50 €

Hamburg

98.000

-26,1%

17.300

6,0%

 25,00 €

Köln

64.700

-14,3%

700

5,4%

 22,00 €

München Reg.

186.000

0,5%

28.500

5,3%

 34,00 €

Stuttgart

62.100

-14,1%

0

4,5%

 20,00 €

Gesamt

888.800

 

 Im Q1 2016 bewegte sich die über die Big 7 aggregierte Nettoabsorption bei ca. 240.000 qm (Vj. 164 000 qm). Im Gesamtjahr 2016 rechnet JLL mit einer Nettoabsorption in Höhe von rund 920 000 qm (-14%).  Das läge noch im Bereich des 5-Jahresschnitts von 957 000 qm, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Der kumulierte Leerstand liegt Ende des ersten Quartals 2016 bei 5,58 Mio. qm und damit fast 16% unter Vorjahr. Die Leerstandsquote über alle Big 7 hinweg habe mit 6,3% (Vj.: 7,4%) einen neuerlichen Tiefpunkt erreicht. Die Leerstandsreduzierung vollzieht sich in allen Märkten mit ähnlichem Tempo. Die Leerstandsquote reicht von 4,5% in Stuttgart bis zu 8,9% in Frankfurt. Bis Ende des Jahres könnte die Quote auf 6,2% zurückgehen, so Scheunemann. In den ersten drei Monaten 2016 wurden Neubauflächen von rund 167 000 qm fertiggestellt (-16%). Während in Berlin überhaupt keine Neubauten auf den Markt kamen, erhöhte sich das Fertigstellungsvolumen in Stuttgart um mehr als 200%. In Frankfurt gab es Bestandsminderungen von fast 36 000 qm aufgrund von Umwidmungen meist in Wohnungen. Von den für das laufende Jahr noch zu erwartenden Neubauflächen sind mit 329 000 qm nur noch rund ein Drittel frei verfügbar. Das Gros der Neubauaktivitäten befindet sich in den drei größten Märkten Berlin, Hamburg und München mit zusammen 764 000 qm. Die Spitzenmieten sind in der 12-Monats-Rückschau in Berlin um 9%, in Frankfurt um 4%, in Hamburg um 2% sowie in München und Stuttgart um jeweils 3% gestiegen. Für das Gesamtjahr erwartet JLL einen etwas moderateren Anstieg im Spitzenmietpreisindex um insgesamt knapp 2%.