Deutschlands Bürovermietungsmärkte so stark wie noch nie

Flächenmangel bremst Vermietungsmärkte

Deutschlands Bürovermietungsmärkte waren 2017 so erfolgreich wie noch nie. Laut JLL betrug der Flächenumsatz der Top 7 (inkl. Stuttgart) 4,2 Mio. qm. Ähnlich hoch sehen die Zahlen der anderen Researchhäuser aus. Damit kann der Markt eine Steigerung von 7% aufweisen. 2018 werden ähnlich gute Zahlen erwartet, da auch der Neubau angekurbelt ist.

 

Die wirtschaftlichen Rahmendaten beflügeln den Bürovermietungsmarkt. Wenn auch nicht in allen Top 6 Städten. Die Rheinmetropole Köln muss einen Rückgang von knapp 30 Prozent hinnehmen. Dennoch sind die Vermietungszahlen Frankfurt, München und Hamburg so gut, dass das Gesamtergebnis einen neuen Rekordwert darstellt. Bester Markt war im letzten Jahr München mit 995.000 qm und damit nur knapp unter der Mio.-Marke.

 

Großabschlüsse trugen den Großteil zum guten Ergebnis bei. Insgesamt 42 Deals über 10.000 qm notierte JLL. Der Anteil am Gesamtjahresumsatz liegt damit bei über 23%. Der Umsatz hätte lt. JLL sogar noch höher ausfallen können, allerdings seien viele Mietgesuche derzeit, aufgrund des knappen Angebots, nicht erfüllbar. Die starke Nachfrage sorgt für eine Nettoabsorption von 1 Mio. qm.

 

Der Leerstand ist sowohl bei BNPPRE und JLL an allen Standorten gesunken. Die Leerstandsquote über alle Standorte hinweg liegt lt. JLL bei 4,7% und damit auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Ende 2017 standen über alle 7 beobachteten Standorte hinweg nur noch 4,3 Mio. qm Flächen kurzfristig zur Verfügung. Trotz anziehender Bautätigkeit, rechnet JLL mit einer stabilen Leerstandsquote in 2018. Vergleicht man die Zahlen mit den historischen Werten, so kommen diese der Situation von 2001 nahe. Danach folgte eine vierjährige Abschwungphase, betont JLL Deutschlandresearcher Helge Scheunemann.

Auch wenn das Neubauvolumen 2017 rückläufig war, werden 2018 insgesamt 1,3 Mio. qm neue Flächen erwartet. 2017 waren es 860.000 qm. Damit bleibt das Bauvolumen 22% unter dem Vorjahreswert. Nur 123.000 qm waren zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch frei. Projektentwickler könnten sicherlich mehr bauen. Allerdings fehlen vor allem Grundstücke und die Ressourcen, da die Bauwirtschaft derzeit gut ausgelastet ist. Für 2018 liegt der Schwerpunkt der Neubautätigkeiten in Berlin (ca. 230.000 qm) und München (ca. 293.000 qm). Vom Gesamtvolumen sind bereits 62% vermietet.

Mietsteigerungen sind, angesichts der Rahmendaten, vorprogrammiert. Mit Ausnahme von Düsseldorf stiegen die Spitzenmieten an allen anderen Standorten. An der Spitze liegt lt. JLL Berlin mit einem Plus von 11%, gefolgt von Stuttgart (+5%) sowie München und Hamburg (+4%). Davon profitiert auch die Mietentwicklung in den Randlagen, die ebenfalls ansteigt. Der JLL-Spitzenmietpreisindex hat Ende 2017 einen Wert von 194,5 Punkten und damit den höchsten Wert seit dem vierten Quartal 2001 erreicht. Im Jahresvergleich mit 2016 ein Plus von 4,1%.