Europäische Wohnungsmärkte – nirgendwo steigen die Renditen

Der Nachfragedruck auf die europäischen Wohnungsinvestmentmärkte wird weiter anhalten. In 31 von insgesamt 59 von Catella Research untersuchten Städten in 19 Ländern prognostiziert Catella noch einen leichten Renditerückgang, also eine Erhöhung des Multiplikators. In keiner einzigen europäischen Stadt erwartetet Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella, dagegen wir steigende Renditen bzw. fallende Multiplikatoren. In Verbindung mit anziehenden Mieten durch Nachfragdruck, ist damit mit weiteren Preissteigerungen auf breiter Front zu rechnen. Die niedrigste Rendite unter den europäischen Wohnungsmärkten ist lt. Catella aktuell in Stockholm mit 1,50% zu finden, gefolgt von Zürich mit 2,20%. Daraus errechnet sich, dass in Stockholm annähernd die 67-fache Jahresmiete für eine Wohnung bezahlt wird und in Zürich immerhin noch mehr als die 45-fache Jahresmiete. Zum Vergleich: Deutschland liegt zwischen 2,8% in München und 3,8% in Köln.  Die durchschnittliche europäische Rendite beträgt 3,97% bzw. die gut 25-fache Jahresmiete.  In den untersuchten 19 europäischen Ländern wurde im Jahr 2017 ein Transaktionsvolumen von insgesamt 48,1 Mrd. Euro erzielt. 32% davon entfallen allein auf Deutschland mit 15,45 Mrd. Euro, gefolgt von UK mit einem Anteil von ca. 15% und 7,14 Mrd. Euro und Spanien mit 6,4 Mrd. Euro. Dänemark (5,1 Mrd. Euro), Schweden (3,3 Mrd. Euro) und Holland (3,3 Mrd. Euro) liegen noch vor dem weitaus größeren Frankreich mit 2,5 Mrd. Euro Transaktionsumsatz. Das Schlusslicht dieser Auswertung bildet Belgien, mit lediglich 55,8 Mio. Euro.

Deutschland hat mit 41,7 Mio. Wohneinheiten allerdings auch den größten Markt gefolgt von Frankreich 35,4 Mio. WE und GB mit 28,1 Mio. WE. Bezogen auf die Einwohner kommen in Spanien nach Platowberechnungen 1,85 Einwohner auf eine Wohneinheit, in Frankreich 1,89 Einwohner, in Deutschland 1,98 Einwohner und in GB 2,23 Einwohner auf eine Wohneinheit. Das stützt keine der üblichen Annahmen zu Versingelung, Großfamilien und Wirkung von Jugendarbeitslosigkeit und bedarf weiterer interessanter Untersuchungen. In Großbritannien dürfte sich Eigentumskultur und Preisniveau auswirken. Dafür liegt in den Fertigstellungen Frankreich mit 345 500 WE deutlich vor Deutschland mit 202 000 WE und GB mit 148 000 WE. .

 r durchschnittliche Kaufpreis (Medianpreis) für eine Neubau-Eigentumswohnung liegt bei  4 616 Euro pro qm. Die höchsten Preise von 16 935 Euro werden ebenfalls in London bezahlt. Den zweiten Platz belegt Zürich mit 13 007 Euro vor Paris mit 10 030 Euro. Deutschland liegt zwischen 7 989 in München und 4 824 in Köln. Mit 1 470 Euro ist Vilnius die Stadt mit den geringsten Kaufpreisen. Die mit Abstand teuersten Mietwohnungen lassen sich in London mit 40,78 Euro/qm messen. Erst mit 34,10 Euro/qm folgt die Stadt Bern auf dem Kontinent. Der Durchschnittspreis der 54 angegebenen Mietpreise in Europa beträgt aktuell 15,21 Euro/qm. Für Investoren bieten allerdings die beiden polnischen Städte aktuell die attraktivsten Renditen, resümiert Beyerle.