Expo Real 2013 – neue Wege für die Branche

Noch gibt es keine offiziellen Zahlen außer die der Aussteller. 1.663 Aussteller aus 33 Ländern fanden in diesem Jahr den Weg in die Münchner Messehallten. Im letzten Jahr waren es noch 1.700 Aussteller. Gefühlt wird sich der Rückgang der Aussteller auch bei den Besucherzahlen bemerkbar machen. Auch wenn die Messegesellschaft am Ende sicherlich mind. das Niveau von 2011 (37.000 Besucher) ausgeben wird, sind rein subjektiv doch die Hallen leerer als in den Vorjahren. Dennoch ist und bleibt die Expo Real das Branchenhighlight.

In den ersten Gesprächen wird die Deal-Orientierung bei den Messeteilnehmern bereits deutlich. „Die Expo Real ist deutlich Deal-orientiertert als die MIPIM“, meint Klaus-Jürgen Sontowski, Geschäftsführender Gesellschafter der sontowski & partner gmbh. „Auf der Expo Real können wir innerhalb kürzester Zeit sowohl über einzelne Mietverträge als auch über Finanzierungsbedingungen für unsere Projekte mit den zuständigen Marktteilnehmern verhandeln. Vor allem das große Angebot an Developments kennzeichnet die diesjährige Messe. Wir bekommen derzeit sehr viele Angebote für Projektentwicklungen auf den Messe-Tisch“, so Sontowski weiter. Auch bei den Finanzierern sei Bewegung zu spüren. So kommen neben klassischen Banken vermehrt auch andere Finanzierer wie Assekuranzen, Private-Equity Investoren oder Mezzanine-Kapital auf den Markt.

Auch für Kolwja Alexander Zimmer vom NPL-Dienstleister immofori AG ist die Expo Real eine echte Deal-Messe. Das Unternehmen nutzt die Messe vor allem um das bestehende Netzwerk von derzeit 16 Investoren, die NPL-Portfolien erwerben, zu erweitern. Auch wenn die angekündigte NPL Schwemme bisher ausblieb, erwartet Zimmer für 2014 einen echten Zuwachs bei NPL-Krediten, die dann auf den Markt kommen werden. „Banken seien noch zögerlich, wenn es um die Abschreibung der Kredite geht“, argumentiert Zimmer.

Gefragt sind neben den klassische Core-Investments aber immer mehr auch Nischenprodukte und B-Standorte. So will der britische Logistikentwickler verdion erstmals gemeinsam mit einem kanadischen Pensionsfonds 1 Mrd. Euro in europäische Logistikimmobilien investieren. Das Startpotfolio ist mit dem sog. „Link-Portfolio“, dass an typisch deutschen Logistikstandorte wie Leipzig oder Berlin investiert, bereits in den Startlöchern. Für Michael Hughes, CEO von verdion ist die Partnerschaft mit dem kanadischen Fonds Healthcare of Ontario Pension Plan (HOOPP) eine langfristig angelegte Partnerschaft. Für HOOPP ist es das erste Logistikinvestment in Deutschland.