Ferienhäuser – Deutsche Objekte immer beliebter

Jürgen Hoffmann

Seit 2011 ist die Nachfrage nach Ferienimmobilien in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommen der Online-Ferienhausvermieter Home-Away FeWo-direkt und das Maklerunternehmen Engel & Völkers in ihrer diesjährigen Marktstudie zu privaten Ferienhausimmobilien. Im Frühjahr dieses Jahres wurden dafür knapp 3.000 Besitzer von Urlaubsunterkünften nach Kaufkriterien, Finanzierungen, Werteentwicklungen und Vermietungen befragt. Tobias Wann von HomeAway FeWo-direkt: „In den vergangenen drei Jahren haben die Deutschen für ein eigenes Feriendomizil deutlich tiefer in die Tasche gegriffen als vorher.“ Im Durchschnitt zahlten die Befragten knapp 200.000 Euro für ein Häuschen im Grünen oder eine Wohnung am Meer. Das waren immerhin 6,5 Prozent mehr als in den Vorjahren. „Schnäppchenpreise, also Objekte, die weniger als 150.000 Euro kosten, gibt es immer seltener“, erklärt Wann.

Während der vergangenen drei Jahre haben sich 70 Prozent der Befragten für ein Objekt zwischen Flensburg und dem Bodensee entschieden. Zuvor hatte nur die Hälfte der Befragten in eine inländische Ferienimmobilie investiert. Das bedeutet eine Nachfragesteigerung von 20 Prozent. Weniger Investitionen wurden dafür im europäischen Ausland getätigt: In Österreich sank die Nachfrage von 9,1 auf 5,7 Prozent. In Italien kauften nur noch 1,4 Prozent (vor 2013: 7,3 Prozent) und in Frankreich sank der Anteil von sechs auf zwei Prozent. Konstant blieb das Interesse an Urlaubsdomizilen in Spanien. 10,3 Prozent der Hausbesitzer haben hier einen Kaufvertrag unterschrieben. Auch Spanien bleibt für Ferienhaus-Fans ein begehrtes Ziel: Zehn Prozent der Befragten investierten auf der Iberischen Halbinsel und den dazugehörigen Inseln. Florida konnte dagegen mit sechs Prozent Boden gut machen. Hier waren Urlaubsdomizile vor 2011 fast gar nicht mehr an Deutsche verkauft worden.

Zweitwohnsitze werden immer häufiger auch als Geldanlage gekauft. Das bestätigt Kai Dost, Geschäftsführer des Maklerunternehmens Dost & Co. auf Mallorca. „Viele unserer Käufer wollen ihre Ersparnisse hier in wertbeständigen Immobilien anlegen. Sie halten das für sicherer als eine Fondsanlage oder ein Tagesgeldkonto in Deutschland.“ Auch Kai Enders, Vorstand bei Engel & Völkers, hält Ferienimmobilien für eine relativ sichere Investition: „In den vergangenen zehn Jahren ist der Wert von Häusern auf den Nordsee-Inseln um 33 Prozent, an der Nordseeküste um 32 Prozent und auf den Ostsee-Inseln um 26 Prozent gestiegen.“ Hinzu komme, dass man heute an den beiden deutschen Meeresküsten mit höheren Mieteinnamen rechnen kann. Der Markt auf der Ferieninsel Mallorca hat sich nach der spanischen Immobilienkrise inzwischen erholt. „Schnäppchen gibt es bei uns nur noch als Ausnahme“, konstatiert Dost. „Besonders groß ist die Nachfrage nach renovierten Fincas, Villen und Appartements im Umkreis von 30 Kilometer um Palma“. Die Preise für gut gelegene Objekte in vernünftiger Lage lägen derzeit zwischen 300.000 und sechs Millionen Euro.

Auch Georg Petras von Engel & Völkers auf der griechischen Ferieninsel Rhodos bestätigt einen Nachfrageboom für  Kaufobjekte im Vergleich zum Vorjahr. „Die Krise ist vorbei, Deutsche, Österreicher und Italiener schließen wieder Kaufverträge ab.“ Auch das Thema Sicherheit bei der Geldanlage ist bei seinen Kunden wichtig: „Viele wollen genau wissen, wieviel Geld sie mit der Vermietung einnehmen können.“ Hierfür sollte man einiges beachten, empfiehlt Ferienhausexperte Wann. Ausschlaggebend sei dabei die Lage: „Das Meer sollte man an Nord- und Ostsee sehen können.“ Ansonsten sinken die Mieteinnahmen deutlich. Auch die Infrastruktur der Umgebung und die Ausstattung der Immobilie entscheiden über eine gute Auslastung.