Finanzierungsberatung bei Bausparern zeigt manchmal Schwächen

 

Beste Beratung bei Deutsche Bank Bauspar vor LBS SW und Schwäbisch Hall

Bausparkassen bieten heute nach Recherche des Handelsblattes neben Bausparverträgen auch klassische Hausfinanzierungen. Die Beratung offenbare jedoch Schwächen, ermittelte das vom Handelsblatt beauftragte Sozialwissenschaftlichen Instituts Schad. Dies gelte besonders bei einfachen Auskünften per Telefon und E-Mail. In der Gesamtwertung bietet Deutsche Bank Bauspar vor LBS Südwest und Schwäbisch Hall die beste Beratung. (WR)

Der Hausbau oder -kauf ist eine der größten finanziellen Entscheidungen im Leben. Eine umfassende Beratung und ein maßgeschneidertes Angebot sind vielen Menschen daher auch im Zeitalter der Digitalisierung wichtig und können einen kleinen Zinsunterschied wettmachen, berichtet Handelsblatt-Redakteurin Laura de la Motte. Ein Test des Sozialwissenschaftlichen Instituts Schad (S.W.I.) im Auftrag des Handelsblatts (HB) zeigt: Die Bausparkassen haben hier noch Nachholbedarf. Das Analysehaus untersuchte lt. HB die Bauspar- und Baufinanzierungsberatung von fünf privaten und fünf Landesbausparkassen. Bei jedem Institut gab es jeweils zehn Testkontakte in der Filiale, am Telefon und per E-Mail. Dabei achtete das S.W.I. darauf, ob es den Beratern gelingt, im persönlichen Gespräch den Bedarf ihrer Kunden systematisch herauszuarbeiten und passgenaue Angebote zu unterbreiten. Bewertet wurde überdies, ob auch der Service stimmt.

 

Gesamtsieger ist die Deutsche Bank Bauspar. Besonders in den Filialen stach lt. S.W.I./HB die Beratungsleistung der Deutschbanker heraus, wobei diese von den Mitarbeitern der Mutter Deutsche Bank durchgeführt wird. „Hier war es vor allem die sehr professionelle Bedarfsanalyse, die das Unternehmen von den anderen Bausparkassen abhob“, lobten die Tester. Schwächer sahen die Tester den Sieger jedoch am Telefon und per E-Mail. Hier verwiesen die Mitarbeiter auch bei einfachen Fragen meist auf die Berater vor Ort. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die LBS Südwest und die Schwäbisch Hall.

 

Insgesamt stellte das S.W.I. bei seiner Untersuchung fest, dass die Bausparkassen ihre kompetentesten Mitarbeiter in den Filialen haben. Die Tester erhielten in 88% der Fälle vollständige Auskünfte auf ihre Fragen, am Telefon waren es 60%, per E-Mail erhielt sogar nur ein Drittel der Testpersonen befriedigende Antworten. Allerdings wurden auch in den Filialen die Kosten der Produkte – insbesondere die Abschlussgebühr bei den Bausparverträgen – nicht immer aktiv und transparent dargestellt. Wenig erfreulich auch aus Branchensicht: Jedes fünfte Angebot war nicht passend oder wurde erst bei einem Folgetermin unterbreitet. Als Grund dafür machen die Tester eine manchmal mangelhafte Bedarfsanalyse aus. Wurde die Lebenssituation noch relativ umfangreich erfragt, haperte es lt. HB bei der Finanzsituation. Eine ausführliche Bedarfsanalyse sei wichtig, damit sich niemand ein Baudarlehen sichere, das er dann gar nicht nutzen könne oder sich mit einer Immobilienfinanzierung übernehme, mahnt Kreditspezialist Michael Neumann, Vorstand beim Immobilienkreditspezialisten Dr. Klein die Bausparer.