Fonds-Check: WealthCap setzt Reihe mit Portfoliofonds für Privatanleger fort

In der vergangenen Ausgabe haben wir darüber philosophiert, ob sich Ansparpläne mit unternehmerischen Immobilienbeteiligungen für private Kapitalanleger eignen.

 

Die anhaltend niedrigen Sparzinsen zwingen Kleinsparer quasi dazu, höhere Risiken einzugehen, um nennenswerte Renditen zu erwirtschaften. WealthCap setzt bei seinem aktuellen Publikumsfonds auf Diversifikation. Der AIF „Portfolio 3“ verteilt den Einsatz seiner Anleger auf eine Reihe von institutionellen Zielfonds. Auch hier fallen die Einzahlungen in Raten an, aber nach einem komplett anderen System.

 

Konzept: Investieren private Kapitalanleger in Sachwerte, müssen sie in der Regel vergleichsweise hohe Beträge aufbringen, zum Beispiel für eine vermietete Eigentumswohnung als Kapitalanlage. Das schreckt viele ab, denn manche Risiken können kaum ausgeschlossen werden. Steht die Wohnung leer, oder hat es der Eigentümer mit Mietnomaden zu tun, wird das Investment schnell zur Fehlentscheidung. Über einen Dachfonds können sich auch Sparer mit überschaubarem Vermögen an einer Vielzahl von Sachwerten beteiligen: An Fonds mit Immobilien, Private-Equity-Investitionen, Erneuerbare Energien und Infrastruktur. Der aktuelle Fonds der WealthCap beteiligt sich seinerseits an Zielfonds für institutionelle Großinvestoren und setzt damit das Konzept seiner beiden Vorgänger fort.

 

Strategie: Als Investor in teilweise milliardenschweren Vehikeln für Pensionskassen. Versorgungswerken und Versicherern hat der einzelne kaum eine Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. WealthCap und somit seine Kunden verlassen sich daher auf die Expertise der jeweiligen Zielfondsmanager. Im Fokus stehen dabei Investitionen in Europa und den USA mit Wertschöpfungs-Strategie. Immobilien bilden dabei den Schwerpunkt. Der Dachfonds will 55 Prozent des Kapitals in Immobilien investieren, 30 Prozent in Private-Equity-Zielfonds und 15 Prozent in Fonds mit New Energy-Anlagen und Infrastruktur.

 

Planspiele: Als Beispiel für ein typisches Immobilieninvestment nennt WealthCap das Bürogebäude Campus E im Norden von München, ein Objekt in einem Immobilienfonds von Blackrock. Im Private-Equity-Fonds von Carlyle Europe Partners befindet sich das Unternehmen Saverglass, ein Produzent von Luxus-Flaschen mit langer Historie: Die Firma stammt aus dem Jahr 1897. Dem Zielfonds Capital Dynamics Clean Energy and Infrastructure Fund gehört die Green Pasture Windfarm mit einer Leistung von 300 MW in Texas. Der produzierte Strom reicht aus, 110.000 Haushalte zu versorgen.

 

Kalkulation: WealthCap hat eine Platzierungsgarantie in Höhe von 50 Millionen Euro abgegeben. Anleger zahlen zunächst 55 Prozent ihres Einsatzes zuzüglich fünf Prozent Agio und anschließend nach schriftlicher Aufforderung, sobald der Dachfonds seinerseits in die Zielfonds investiert. Die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro und ist damit doppelt so hoch wie noch beim Vorgänger mit Tickets ab 5.000 Euro. Unter dem Strich bleibt den Zeichnern im Ausgangs-Szenario ein Gesamtrückfluss vor Steuern von 136 Prozent. Grundlage ist eine Laufzeit von zwölf Jahren und erste Ausschüttungen im Jahr 2021. Bezogen auf das eingezahlte Kapital plus Agio würde dieses Szenario eine Rendite von rund fünf Prozent bedeuten. Die Alternativ-Szenarien verdeutlichen die unternehmerischen Risiken des Angebots: Erhöhen sich die Einnahmen aus den Zielfonds um 25 Prozent, summieren sich die Rückflüsse auf 177 Prozent. Reduzieren sie sich um 25 Prozent, bleiben 94 Prozent übrig – ein Minusgeschäft.

 

Kosten: Anfänglich fallen inklusive Agio rund 10,5 Prozent für die fonds-typischen Initialkosten an, in den Folgejahren laufend jeweils knapp zwei Prozent.

 

Steuern: Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen.

 

Anbieter: WealthCap als Unternehmen der UniCredit Bank zählt zu den umsatzstarken Anbietern geschlossener AIF mit zahlreichen Sachwerten in Deutschland. Dazu zählen unter anderem Immobilien im In- und Ausland, Private-Equity-Investitionen und Portfolio-Fonds. Die beiden Vorgänger sind über 17 Zielfonds an 600 Immobilien, 60 Unternehmen und knapp 300 Investitionen in New-Energy-Projekten beteiligt. Die Zeit nennenswerter Ausschüttungen hat noch nicht begonnen.

 

Meiner Meinung nach… Diversifiziertes Portfolio für Privatanleger mit überschaubarem Einsatz. Mit mindestens 10.000 Euro beteiligen sie sich an institutionellen Zielfonds mit Immobilien, Private-Equity-Investitionen und Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die Zeichner vertrauen auf den Zugang der WealthCap zu den renommierten Fonds für Großinvestoren. In den Vorgängern hat das Emissionshaus beweisen, dass es ihm gelingt, Eigenkapital dort unterzubringen. Hinter den kalkulierten Ergebnissen der Zielfonds steht natürlich ein Fragezeichen. In der Vergangenheit haben sie ihre Investoren weitgehend zufrieden gestellt. ¨