Geothermie begünstigt Bauwirtschaft

Umweltschutz und Energie könnten deutsche Wachstumstreiber sein. Allerdings bedroht auch hier die Fördermentalität die deutsche Markt- und Technologieführerschaft wie Norbert Walter jüngst am Beispiel Solar erläuterte. Hier sind die Entwicklungshilfeempfänger aus China inzwischen führend. Besser sieht es noch bei Geothermie aus. DB Research hat brandaktuell die Marktbedeutung in den kommenden Jahren für die Bauwirtschaft untersucht. Geothermie ist eine unterschätzte Energiequelle. Die eingesetzten Technologien haben in den letzten Jahren einen hohen Reifegrad erreicht. Die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber fossilen Energiequellen wurde deutlich gesteigert. Auch die Politik hat mit verbesserten Fördergesetzen dazu beigetragen, die Nutzung der Erdwärme attraktiver zu machen. Dies hat dazu geführt, dass sich neue Erdwärmesysteme bereits nach wenigen Jahren rechnen können. Zur Stromversorgung tragen nach Ansicht von DB Research geothermische Kraftwerke jedoch auch 2020 lediglich weniger als 1% bei. Die zunehmende Bedeutung der Geothermie begünstigt die Bauwirtschaft. In Deutschland führe das Wachstum aus der direkten Nutzung der Geothermie bis 2030 zu einem kumulierten Bauvolumen von 25 Mrd. Euro berechnet DR Research. Nach der DB Research-Studie erbringen die Ein- und Zweifamilienhäuser mit 11 Mrd. Euro den größten Anteil. Die Verteilung auf Neubau und Sanierung ist in etwa gleich. Mehrfamilienhäuser steuern rund 9 Mrd. Euro bei. Hier wird der Bauumfang zunehmend von den Sanierungsfällen ausgelöst. Bei den gewerblichen Bauten, die auch immer öfter auf Geothermie setzen, dominiert in der Geothermie-Nutzung der Neubau.