Gewerbeimmobilienmarkt – Die Luft ist raus

Ist die Rallye am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt vorbei? Lt. aktuellen Zahlen von Savills wurde im Oktober so wenig Immobilien umgeschlagen, wie seit Mai 2014 nicht mehr. Im Oktober wurden demnach ca. 2,16 Mrd. Euro umgesetzt. Der Großteil davon entfiel auf Büroobjekte mit 661 Mio. Euro gefolgt von Einzelhandel mit 510 Mio. Euro und Industrie- und Logistikimmobilien mit 446 Mio. Euro. Hotelobjekte kommen auf 197 Mio. Euro und Entwicklungsgrundstücke auf 58 Mio. Euro. Der Rest von 287 Mio. Euro entfällt auf die als „Sonstige“ kategorisierten Objekte.

Gewerbeinvestmentmarkt

Gleichwohl geht Savills davon aus, dass das Transaktionsvolumen sein zyklisches Hoch erreicht hat, weil die Angebotsseite keinen weiteren Anstieg zulässt. Ein immer größerer Teil des deutschen Gewerbeimmobilienmarktes befindet sich in den Händen langfristiger institutioneller Bestandshalter mit entsprechend geringer Verkaufsbereitschaft. Da umgekehrt auf Seiten der Nachfrager die Zahlungsbereitschaft weitgehend ausgereizt ist, ergibt sich eine Art Patt.

Wohninvestmentmarkt

Anders als am Gewerbeinvestmentmarkt war der Oktober am Wohninvestmentmarkt ein Monat mit leicht überdurchschnittlichem Umsatz. Auch hier ist das Angebot knapp, allerdings scheinen die Investoren deutlich kompromissbereiter im Hinblick auf Qualität von Makro- und Mikrostandort zu sein, als sie das bei Gewerbeimmobilien sind. Gemessen an der Zahl der in diesem Jahr gehandelten Wohneinheiten finden sich Städte wie Duisburg, Essen und Halle (Saale) unter den Top 10.

Umso bemerkenswerter ist es, dass die Preise im Bundesdurchschnitt nochmals stiegen, zumal im Oktober nur wenige (hochpreisige) Projektentwicklungen gehandelt wurden. Die Wohnungsmarktpolitik einer neuen Bundesregierung, wie auch immer diese aussehen mag, scheint aus Sicht der Investoren jedenfalls kein bedeutsamer Faktor zu sein.