Großdeals treiben Zahl der gehandelten Wohnungen um 10% in die Höhe – Acht Großtransaktionen mit 248 000 Wohnungen

Eine Auswertung der Datenbank Wohnungstransaktionen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) hat für 2015 insgesamt 41 Verkaufsfälle mit jeweils mehr als 800 Einheiten erfasst. Damit wurden  333 000 Wohnungen gehandelt. Das sind 29 000  Einheiten mehr als in 2014. Während in den ersten sechs Monaten 264 000 Einheiten verkauft wurden, kamen in der zweiten Jahreshälfte nur noch 69 000 gehandelte Wohnungen hinzu. Die Datenbank des BBSR erfasst seit 1999 Transaktionen von großen Wohnungsportfolios ab 800 Wohnungen.

Großdeals.. Grafik 1

Das 2015er Marktgeschehen prägten lt. Bundesinstituts für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) vor allem einzelne Großdeals ab 10 000 Wohnungen. Im zurückliegenden Jahr wurden in insgesamt acht großen Transaktionen 248 000 Wohnungen verkauft. Die Zahl der erfassten Verkaufsfälle ging zum zweiten Mal in Folge zurück. Nach 51 Transaktionen im Jahr 2013 und 43 im Jahr 2014 wurden 2015 nur 41 Verkäufe erfasst. Die Übernahme der GAGFAH Group durch die Deutsche Annington SE (heute Vonovia) mit anteilig 136 000 gehandelten Einheiten trug jedoch maßgeblich zur großen Zahl der gehandelten Wohnungen bei. „Die börsengelisteten Wohnungsunternehmen bestimmten mit ihren wachstumsorientierten Handlungsstrategien das Geschehen“, erklärt BBSR-Direktor Harald Herrmann die Entwicklung auf dem deutschen Transaktionsmarkt. Das korrespondiert mit den Aussagen von Vonovia-CEO Rolf Buch, über die wir letzte Woche berichteten, dass internationale Investoren kaum noch Chancen hätten, große Portfolien zu erwerben, da der Markt von den Immobilienaktiengesellschaften kontinuierlich analysiert wurde.

 

Ob das Transaktionsvolumen im Jahr 2016 ähnlich hoch sein wird, hängt lt. Herrmann vom BBSR von den verfügbaren Kauf- und Übernahmeoptionen ab. Bund, Länder und Industrieunternehmen hätten einen Großteil ihrer Wohnungsbestände bereits verkauft. Kommunen würden sich zurückhalten. Daher kämen fast keine neuen Wohnungspakte auf den Markt. Zudem verfügten die börsennotierten Immobilienunternehmen mittlerweile über rund eine Million Wohnungen, was auch das Angebot bereits gehandelter Portfolios und Wohnungsunternehmen deutlich reduziere.