Großtransaktion dominiert EZH-Transaktionsvolumen

 

Spitzenrenditen weiter unter Druck

 

Der deutsche Investmentmarkt für Handelsimmobilien zeigte sich im ersten Quartal 2015 sehr dynamisch. Mit 3,2 Mrd. Euro (Savills) bzw. rd. 3 Mrd. Euro (JLL) notiert das Transaktionsvolumen 5% (JLL) über Vorjahresniveau. Savills und CBRE (3,7 Mrd. Euro) registrierten sogar jeweils ein Drittel mehr Umsatz als im Vorjahr. Geprägt ist das Ergebnis allerdings von einem 1,1 Mrd. Euro Mega-Deal.

 

Insgesamt fünf deutsche Shopping-Center wechselten im Volumen von 1,1 Mrd. Euro allein durch die Übernahme von Corio durch Klépierre den Besitzer. Der Mega-Deal der Franzosen verwässert entsprechend das gute Ergebnis auf dem deutschen Handelsimmobilienmarkt im ersten Quartal. Damit entfallen lt. Savills etwa 80% des Shopping-Center Transaktionsvolumens in Höhe von 1,4 Mrd. Euro (+52% ggü. Q1-14) auf diesen Deal. Der zweitgrößte Umsatzanteil entfällt auf Geschäftshäuser mit 740 Mio. Euro und damit über 150% mehr als im letzten Jahr gefolgt von Fachmarktzentren mit 320 Mio. Euro (+50%). Die sieben größten Metropolen stehen mit 355 Mio. Euro (JLL) für rd. 12% des Volumens. Fachmarktzentren hätten lt. Savills zuletzt deutlich an Beliebtheit gewonnen gegenüber Shopping-Center. Die Ankaufsfaktoren seien niedriger, das Management weniger komplex und zudem seien Fachmarktzentren nicht in demselben Maße der Konkurrenz durch E-Commerce ausgesetzt.

 

Die Spitzenrenditen bewegen sich aufgrund der hohen Nachfrage lt. JLL weiter auf niedrigem Niveau. Shopping Center liegen derzeit bei 4,5%, Fachmarktzentren bei 5,5%, einzelne Fachmärkte bei 5,9% sowie Geschäftshäuser in den Big 7 Metropolen bei 4%.

 

Bedingt durch die Corio-Übernahme waren Immobilien-AGs / REITs in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit einem Ankaufsvolumen von mehr als 1,3 Mrd. Euro die größte Käufergruppe. Mit deutlichem Abstand auf den Rängen zwei und drei folgten Spezialfonds (ca. 360 Mio. Euro) sowie sonstige Asset-Manager (ca. 350 Mio. Euro). Deren Geldgeber kommen zunehmend aus dem Ausland und nicht zuletzt aus Asien. Weil auch das Interesse aus anderen Regionen der Welt, vor allem aus Großbritannien und den USA, die bereits im 1. Quartal knapp 0,5 Mrd. Euro direkt investierten, zunimmt, ist für den weiteren Jahresverlauf von einem anhaltend hohen Transaktionsvolumen auszugehen, so Savills weiter. Das Transaktionsvolumen des Vorjahres in Höhe von ca. 8,9 Mrd. Euro wird deshalb in diesem Jahr höchstwahrscheinlich übertroffen werden.