Internationale Studenten leben in Berlin am günstigsten

Berlin ist die weltweit günstigste Metropole im Ranking der Lebenshaltungskosten für internationale Studenten. Boston ist die teuerste, so Savills.

Ein internationaler Student kann in Berlin damit kalkulieren, etwas mehr als $1.000 pro Monat für Lebenshaltung, Unterkunft und Studentengebühren auszugeben, während ein Student in Boston etwa das fünffache investieren muss: $5.446. US-Städte belegen die drei Spitzenplätze der teuersten Zielorte für Studenten weltweit. Boston belegt Rang 1, gefolgt von New York und San Francisco. London liegt auf dem sechsten Platz der teuersten Städte, mit monatlichen Kosten von knapp unter $4.000.

Die „World Student Housing” Research-Studie von Savills analysiert auch die einzelnen Kostenpunkte für Studenten. Ergebnis ist, dass in den 22 untersuchten Städten ungleiche Kosten für Unterkünfte und –  noch signifikanter – extrem unterschiedliche Studiengebühren zu der Bezahlbarkeit einer Stadt beitragen. „Während  ein Student in den USA damit rechnen muss, zwischen $3.100 und $3.700 pro Monat an Studiengebühren auszugeben, zahlt ein Student in Deutschland lediglich $20 bis $30,” sagt Matthias Pink, Direktor und Head of Research Germany bei Savills. In London sind die Studiengebühren der größte Kostenfaktor, aber zudem hat die Stadt mit $754 auch die höchsten monatlichen Lebenshaltungskosten, gefolgt von New York mit $734 und Paris mit $729.

In Großbritannien verzeichnete der Studentenwohnungsmarkt Rekord-Investitionssummen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2015: $6.5 Milliarden wurden dort in Studentenwohnanlagen investiert, verglichen mit leicht über $3 Milliarden in den USA. Ursächlich dafür ist, dass der Sektor in den letzten 10 Jahren unter institutionellen Investoren zur Diversifikation ihrer Portfolios, sehr beliebt geworden ist. Investitionen in andere Studentenwohnungsmärkte wie Deutschland, den Niederlanden und Australien sind ebenfalls in den letzten Jahren angestiegen, obwohl diese Märkte noch nicht den Reifegrad wie die Märkte in den USA und in Großbritannien aufweisen.

Paul Tostevin, Associate Director bei Savills World Research, sagt: „Unsere Research-Analyse hat ergeben, dass europäische Universitäten einen klaren Vorteil im Vergleich zu anderen Zielorten bieten, wenn der Student seinen Studienort nach dem Kostenfaktor aussucht. Allerdings ist der Ruf eines Instituts, die Berufsaussichten nach dem Abschluss und die Sprache, in der unterrichtet wird, wichtiger bei der Auswahl, weshalb wir nach wie vor eine große Anzahl von Studenten sehen, die sich für eher traditionelle – wenn auch teure – Standorte entscheiden.”

Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass sich dies bald ändern könnte: einige der führenden europäischen Institutionen planen, sich dem Bachelor System anzugleichen und mehr Kurse in Englisch anzubieten.

Marcus Roberts, Director Student Investment and Development bei Savills, ergänzt: „Das wird die Anziehungskraft europäischer Universitäten international erhöhen und dementsprechend zu deutlich mehr Studenten führen, womit europäische Städte, und ganz besonders die in den Niederlanden und Deutschland, großes Wachstumspotential für Studentenapartmentanbieter birgen.”