Investmentmarkt startet gut ins neue Jahr

Deutschlands Investmentmarkt ist gut ins neue Jahr gestartet. Deutschlandweit betrug, lt. Jones Lang LaSalle (JLL) im ersten Quartal 2010 das Transaktionsvolumen 5 Mrd. Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 176% gegenüber dem ersten Quartal 2009. Colliers registrierte ein ähnlich gutes Transaktionsvolumen von 4,6 Mrd. Euro. Damit ist, lt. Colliers sogar schon das Volumen des gesamten ersten Halbjahrs 2009 erreicht. Damals betrug das Volumen im ersten Halbjahr 4,58 Mrd. Euro.

     Aber allein der Verkauf von 7 Einkaufszentren an Corio N.V. trägt mit 1,17 Mrd. Euro zum Ergebnis bei. Drei weitere Einzeldeals mit ca. 850 Mio. Euro verdeutlichen, dass dem Investmentmarkt noch die breite Basis fehlt. Das meint auch Andreas Pohl, Vorstand der Deutschen Hypo: „Die Daten für das erste Quartal des deutschen Investmentmarktes sind noch kein Grund zur Euphorie. Der Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresquartal und die sich dadurch ergebene Wachstumsrate ist nicht überraschend, da im 1. Quartal 2009 fast keine Aktivitäten feststellbar waren.“ Auch für Colliers ist es für Euphorie noch zu früh. Dafür hätten zu wenig Deals zum guten Ergebnis von knapp 4 Mrd. Euro beigetragen. Erstaunlich sei allerdings, dass großvolumige Transaktionen wieder marktgängig bzw. finanzierbar seien. „Wir kehren auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt zur Normalität von vor dem Boom zurück“, so Pohl weiter.

     Im Fokus der Investoren stehen Einzelhandelsimmobilien in den 7 deutschen Hochburgen. Der Einzelhandelsanteil am Transaktionsvolumen liegt lt. JLL bei 60% und bei Colliers „nur“ 42%. Investoren investierten am liebsten in Berlin. In der Hauptstadt betrug das Transaktionsvolumen im ersten Quartal 590 Mio. Euro gefolgt von München mit 500 Mio. Euro und Köln mit 490 Mio. Euro. Einzig in Stuttgart (-30%) und Frankfurt (-10%) wurde ein schlechteres Ergebnis als Anfang 2009 registriert. Colliers und BNPPRE errechneten für Berlin sogar einen Umsatz von 1,3 Mrd. bzw. 1,1 Mrd. Euro. Der Grund hierfür: Collier und BNPPRE berücksichtigen den Deals des A10 Centers und die Portfoliotransaktion des Boulevard Berlin, die zusammen ca. 570 Mio. Euro ausmachen.

     Eigenkapitalstarke Investoren führen die Liste der Käufer an. Lt. Colliers stehen vor allem offene und geschlossene Fonds ganz oben im Investorenranking. 3,07 Mrd. Euro investierten sie in den ersten drei Monaten. Privatinvestoren mit 280 Mio. Euro und Projektentwickler mit ca. 235 Mio. Euro folgen auf den Plätzen. Die Spitzenrendite gab auf Grund des Nachfragedrucks um ca. 20 Basispunkte nach. Den Investoren fehlen derzeit adäquate Produkte bei steigendem Liquiditätszufluss. Das lässt Fondsmanager immer nervöser werden.