JLL sieht Europäischen Büronutzermarkt 2016 in guter Verfassung

 

Beste Mietentwicklung seit 2011

 Der europäische Büro-Mietpreisindex von JLL legte im 2Q 2016 gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um 1,8% zu. Im 1Q waren es 0,7%. Das ist die stärkste Quartals-Mietsteigerung seit Mitte 2011. Von den 24 Index-Städten verzeichneten acht steigende Mieten im Quartalsvergleich. In allen anderen Märkten sind die Spitzenmieten stabil geblieben, darunter auch London. (WR)

Für London ist JLL auf Grund der Brexit-Entscheidung eher skeptisch. In Paris sind seit 1 Jahr steigende Spitzenmieten im CBD mit zuletzt +3,4% im 2Q zu beobachten. In Spanien setzten Barcelona (+3,7%) und Madrid (+0,9%) ihre positive Entwicklung fort. Neben Stockholm mit dem stärksten Zuwachs (+9,4%) und Mailand (+2,0%) gehören auch drei der fünf deutschen Index-Märkte zu den Städten mit Mietpreiswachstum. Berlin legt mit 6,3% deutlich zu. Düsseldorf kommt auf 1,9% und München auf 1,5% allein im 2Q.

Insgesamt haben derzeit nur vier Märkte in der europäischen Büroimmobilienuhr fallende Mieten. Das sind so wenige wie noch nie seit der Finanzkrise. Alle anderen Märkte haben lt. JLL-Immobilieuhr den Tiefpunkt erreicht oder durchschritten bzw. sind sowieso schon z.T. seit längerem in den aufstrebenden Segmenten. In den nächsten Jahren könnten lt. JLL kontinuierliche Mietpreiserhöhungen von jährlich 2,5% bis 3,0% p.a. in Westeuropa durchaus den 10-Jahres-Durchschnitt (1,7%) übertreffen.

Die Büroflächen-Fertigstellungen haben mittlerweile 1,1 Mio. qm erreicht (1Q 2015: 780 000 qm) Auch wenn die Mehrheit der in der Projektentwicklungs-Pipeline 2016 befindlichen Flächen im Laufe der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen, könnte es bei insgesamt dynamisch bleibender Nachfrage dennoch in vielen Märkten zu Engpässen kommen. Die europäischen Büroflächen-Leerstände gehen weiter zurück. Mit 8,5% ist (- 10 BP) ist der niedrigste Stand seit Anfang 2009 erreicht. Insgesamt ist die Projektentwicklungs-Tätigkeit in den westeuropäischen Märkten mit einem Minus von 2% leicht unter dem langjährigen Durchschnitt eines zweiten Quartals geblieben. Wegen der begrenzten Finanzierung spekulativer Vorhaben, insbesondere in Märkten, die erst kürzlich in den Wachstumszyklus eingetreten sind, dürfte es zu keinem strukturellen Leerstandsanstieg kommen. Der Ausgang des EU-Referendums hat bei JLL allerdings die Sorge um die beträchtliche Pipeline in London verstärkt.