Kommentar – Ist der Kapitalmarkt satt?

Ende September hatte ein negativer Analystenkommentar dazu geführt, dass Aktienkurse der deutschen Wohnungsunternehmen einen Kurssturz hinnehmen mussten. Die Vonovia verlor 1,3%. Der Kurs sackte von knapp 33,80 Euro auf 31,18 Euro innerhalb von knapp 3 Wochen. Bereits vorher gab die Aktie nach. Seit Höchststand Mitte August mit 36,79 Euro verlor die Aktie stetig. Ähnlich erging es der Deutschen Wohnen Aktie. Auch sie verliert seit Mitte August stetig. Lag sie am 14. August noch bei 34,83 Euro, notiert sie derzeit bei 29,90 Euro.

Analysten hatten vor einem Ende der Preisspirale bei Häuserpreisen gewarnt. Demnach sei vor allem der politische Druck in den kommenden Monaten entscheidend für die Entwicklung am Immobilienmarkt, da der Wohnungsmarkt ein wichtiges Thema im Wahlkampf zur nächsten Bundestagswahl sei. Die Analysten kommen übrigens aus den USA vom Institut Bank of America Merrill Lynch. Dem Institut, dass 2010 nur durch die Fusion mit der Bank of America zu retten war und als Folge von Fehlspekulationen 23,2 Mrd. US-Dollar Wertberichtigungen vornehmen musste. Das muss nicht heißen, dass die Amerikanischen Analysten Unrecht haben.

Dass der Immobilienmarkt vom Kapitalmarkt kritischer gesehen wird als noch vor nicht allzu langer Zeit, zeigt auch der Börsenflopp von Office First. Der Preis lag für die Investoren wohl zu nah am NAV, ist aus der Branche zu hören. Und auch bei Anleihen läuft es längst nicht mehr von selbst. Derzeit ist die Anleihe der FCR in der Platzierung. Das Unternehmen versprich 7,1% Kupon. Bis zum 14.10 waren vom angepeilten Volumen von 15 Mio. Euro gerademal knapp 1,5 Mio. Euro über die Börse Frankfurt platziert worden. Hier könnte es an der Story liegen, dass Investoren eher zurückhaltend agieren. Das Unternehmen macht in Einzelhandelsobjekte an Standorten, die man nicht mal im Verkehrsradio gehört hat, die dann teilweise auch noch leer stehen. Vielleicht auch logisch, denn mit den umkämpften Core-Objekten, die fast alle wollen, lässt sich ein solch hoher Kupon auch nur schwer verdienen.