Ladenmieten in NRW stabil, Büromieten steigen in Köln und in vielen westfälischen Städten

Der heute veröffentlichte Preisspiegel für Gewerbeimmobilien des IVD West verdeutlicht die aktuellen Trends des Immobilienmarktes für Büro- und Ladenmieten sowie Preise für Gewerbegrundstücke in NRW. Die preisliche Entwicklung auf dem Markt für Gewerbeimmobilien zeigt sich weitestgehend stabil. Nur bei Büromieten ist in vielen Städten mit weniger als 300.000 Einwohnern ein Preisanstieg zu verzeichnen. Weiterhin hat der Immobilienverband Deutschland, Region West, in vielen Städten und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern sinkende Ladenmieten festgestellt. Gewerbegrundstücke haben sich landesweit leicht verteuert.

 Die Situation auf dem Gewerbeimmobilienmarkt in NRW skizziert der 1. Stellv. Vorsitzende des IVD West, Axel Quester, folgendermaßen: „Mieten und Kaufpreise sind im Gewerbe deutlich unaufgeregter als im Wohnmarkt. An den meisten Standorten sind nicht nur die Preise in einer Querbewegung, auch bei den Büroumsätzen an Rhein und Ruhr werden keine großen Veränderungen gemeldet. Grundstücke in den Gewerbegebieten werden knapp, in den gefragten Lagen entlang der Rheinschiene oder auch im Ruhrgebiet rechnen wir hier in den nächsten Jahren mit steigenden Preisen.“

Die Büromieten konnten sich in den meisten Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen relativ stabil halten, nur in vielen mittelgroßen Städten kam es zu Preissteigerungen von durchschnittlich 2 bis 3 Prozent. Bei den Großstadtpreisen ist nur in Köln Bewegung, hier steigen die Büromieten im mittleren Nutzungswert um 9 Prozent und um 3 Prozent im guten Nutzungswert. „Hier spiegelt sich die weiterhin steigende Attraktivität der Domstadt wider. Die aktuelle Neubautätigkeit ist ein guter Beleg dafür“, konstatiert Ralph Pass, Ehrenvorsitzender des IVD West und Makler in Köln. Auf den anderen wichtigen Büromärkten in Düsseldorf, Essen und Dortmund herrscht Preisstillstand. In kleineren Kommunen (mit weniger als 100.000 Einwohnern) blieben die Mieten weitgehend unverändert. 

 

Die größten Sprünge machten die Büromieten in Krefeld, Münster (bis 18 % mehr) und Paderborn. Dort stiegen die Büromieten im einfachen Nutzungswert um 17, im mittleren Nutzungswert um 19 und im guten Nutzungswert sogar um 20 Prozent. In letzterem Segment sind in den vergangenen zwölf Monaten Preissprünge von 6 bis 8 Prozent auch in Hagen, Recklinghausen und Mülheim an der Ruhr dokumentiert worden.

In manchen kleinen Städten und Gemeinden kam es zu leichten Preisrückgängen. Beispielhaft seinen hier Bedburg, Erftstadt und Wipperfürth genannt. Besonders angespannt ist die Lage im oberbergischen Kreis: In Wiel, Nümbrecht und Waldbröl sanken die Mieten um bis zu 11 Prozent.

 

Im Segment der Ladenmieten in NRW ist deutlich weniger Bewegung zu verzeichnen als bei den Büromieten. In Köln und in der Landeshauptstadt Düsseldorf verteuern sich die Mieten in den Top-Lagen gleichermaßen um 4 Prozent auf einen Wert von 260 Euro/m². „Die Kölner Schildergasse ist eine der meist frequentierten Einkaufsmeilen in Deutschland und damit der Düsseldorfer Schadowstraße im Kampf um den Massenkonsum ein großes Stück voraus“, berichtet Ralph Pass. Im hochpreisigen Segment der Luxusgüter bleibt die Düsseldorfer Königsallee mit ihrer Exklusivität eine international renommierte Einkaufsstraße, während die Kölner Mittelstraße selbst im bundesweiten Vergleich gehobener Shoppingmeilen noch Potential nach oben behält. Im Ruhrgebiet gab es die einzigen deutlichen Veränderungen in Bochum. Dort kam es jenseits der Toplagen zu teils zweistelligen Anstiegen. Hingegen ist in Gelsenkirchen, Dortmund und Duisburg wie in den meisten kleineren Städten der Region Stillstand zu beobachten. Teuerster Standort an der Ruhr bleibt  Dortmund mit stabilen 220 Euro/m² gefolgt von Essen mit 130 Euro/m² in den besten Verkaufslagen. In Duisburg muss man in vergleichbarer Lage etwa 90 Euro/m² einkalkulieren. Im Bereich der Städte von 100.000 bis 300.000 Einwohnern wie Aachen, Leverkusen und Neuss waren im Jahresvergleich im Wesentlichen unveränderte Preise zu beobachten. Die bedeutendsten Preisanstiege in Toplagen gab es in Paderborn (+ 15 %) und Solingen (+ 17 %).

Die Ladenmieten in kleineren Städten waren regionalen Schwankungen unterlegen, sanken aber im Durchschnitt um 1 bis 3 Prozent. Dabei sind Gemeinden mit günstigerer Anbindung an die Ballungszentren tendenziell weniger von sinkenden Zahlen betroffen als ländlichere Gemeinden. Zu letzteren zählen beispielsweise Emmerich (-10 %), Löhne (-13 %) und Radevormwald (-11 %).

 

Auf breiter Front konstant mit leicht positiver Tendenz blieben die Preise für Gewerbegrundstücke in Nordrhein-Westfalen. Dennoch kam es vereinzelt zu deutlicheren Preisveränderungen: Bei den Großstädten über 300.000 Einwohner stiegen in Bielefeld und Köln die Preise zwischen 5 und 8 Prozent. Einzig in Bochum fiel der Preis für Gewerbegrundstücke im guten Segment um 10 Prozent. In Dortmund, Bonn und Düsseldorf waren keine Ausschläge zu verzeichnen. Am teuersten sind die Grundstücke in der Landeshauptstadt mit 260 Euro/m² in guten Lagen. In Köln und Essen sind es noch 150 bzw. 145 Euro/m², in Duisburg 140 und in Dortmund 130 Euro. In einigen Mittelstädten waren stärkere Preisveränderungen erkennbar. So stiegen in Neuss die Preise in vielen Lagen um die 10 Prozent und in Mönchengladbach gar bis 22 Prozent. In kleineren und mittelgroßen Städten ist kaum Bewegung im Markt für Gewerbegrundstücke.

Ratingen bleibt wie im vergangenen Jahr mit 310 EUR/m² noch vor Düsseldorf mit 260 EUR/m² der kostspieligste Boden für Gewerbegrundstücke in ganz NRW.