Logistikmarkt im ersten Quartal übersteigt 1,5 Mio. qm-Marke

Im ersten Quartal wurden an den Lager- und Logistikmärkten in Deutschland erstmals über 1,5 Mio. qm umgesetzt. Lt. BNPPRE sind das noch einmal 2% mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis liegt gleichfalls ein Drittel über dem Zehnjahresschnitt.

Vor allem die wichtigen Hubs konnten spürbar an Umsatz zulegen, so BNPPRE. Auch der hohe Eigennutzer Anteil von 50% charakterisiert den Markt. In den sieben wichtigsten Logistikmärkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München), die BNP Paribas Real Estate regelmäßig beobachtet, liegt der Flächenumsatz mit 623.000 m² gut 20 % über dem Vorjahresergebnis. Dies ist der zweithöchste jemals erfasste Wert nach 2011. Mit Ausnahme von Frankfurt (108.000 m²; -36,5 %) und München (44.000 m²; -25 %) konnten alle Standorte zulegen. An die Spitze gesetzt hat sich erneut Hamburg mit 165.000 m² (+27 %). Platz zwei belegt Berlin mit starken 135.000 m² (+55 %). Beide Märkte erzielen damit ein neues Allzeithoch. Gleiches gilt für Köln mit 64.000 m² (+83 %). Die stärksten Zuwächse wurden in Düsseldorf mit 62.000 m² (+288 %) sowie in Leipzig mit 45.000 m² (+114 %) registriert.

Im Gegensatz zu den Ballungsräumen verzeichnete der Flächenumsatz im übrigen Bundesgebiet einen leichten Rückgang um 8%. Mit einem Ergebnis von 879.000 qm wurde aber trotzdem das zweitbeste Resultat aller Zeiten erreicht. Auch hier hält damit der grundsätzliche Aufwärtstrend der vergangenen Jahre an, so BNPPRE. Im Ruhrgebiet stieg der Umsatz um 15% auf 165.000 qm während im Raum Münster/Osnabrück der Umsatz um 26% auf 63.000 qm zurückging. Auch Hannover/Braunschweig muss ein Minus von 54% auf 31.000 qm hinnehmen.

Der Neubauanteil am Gesamtumsatz liegt in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres noch etwas unter den in den Vorjahren erreichten Werten. Aktuell entfällt knapp die Hälfte (49 %) des bisherigen Flächenumsatzes auf dieses Marktsegment, während er in den vergangenen Jahren durchschnittlich bei gut 60 % lag. Auch wenn der Jahresauftakt damit noch vergleichsweise moderat ausfällt, spricht vieles dafür, dass Neubauflächen ihren Anteil im weiteren Jahresverlauf noch steigern können. Leicht an
Bedeutung zugelegt haben dagegen Eigennutzer, die für rund die Hälfte des bisherigen Resultats verantwortlich sind und im Vorjahresvergleich knapp fünf Prozentpunkte dazugewonnen haben.
Die positive konjunkturelle Entwicklung Deutschlands schlägt sich auch in der Nachfragestruktur nieder. Mit 39,5 % führen Produktionsunternehmen die Rangliste der Branchengruppen im ersten Quartal mit klarem Abstand an. Auf dem zweiten Platz landen Logistikdienstleister, die rund elf Prozentpunkte weniger beitragen und auf einen Anteil von gut 28 % kommen. Vervollständigt wird das Führungstrio von Handelsunternehmen. Ihr Beitrag zum Gesamtumsatz beläuft sich auf rund ein Viertel. Damit bleiben sie deutlich hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück, was aber vor allem der Momentaufnahme des ersten Quartals geschuldet ist. Aufgrund der unverändert starken Nachfrage wird ihr Anteil im weiteren Jahresverlauf mit großer Wahrscheinlichkeit spürbar zulegen. Alle übrigen Branchengruppen spielten bislang lediglich eine untergeordnete Rolle.

Der überwiegende Teil der Spitzenmieten an den Top-Standorten ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil geblieben. Lediglich zwei Märkte zeigten eine Zunahme um rund 1 %. Dies ist zum einen der weiterhin teuerste Standort München mit 6,80 €/m², zum anderen Leipzig, wo aktuell 4,45 €/m² anzusetzen sind. In den übrigen Logistik-Agglomerationen wiesen die Höchstmieten keine Veränderung auf. Zweitteuerster Standort nach München bleibt damit weiterhin Frankfurt mit 6,30 €/m², gefolgt von Hamburg mit 5,70 €/m². Auch in den rheinischen Metropolen Düsseldorf (5,40 €/m²) und Köln (5 €/m²) steht eine Fünf vor dem Komma.
„Nicht nur der hervorragende Jahresauftakt, auch die weiterhin guten Konjunkturprognosen, die von einigen Instituten gerade noch einmal leicht nach oben korrigiert wurden, sprechen dafür, dass wir auch für das Gesamtjahr wieder von einem außergewöhnlichen Flächenumsatz ausgehen. Nicht zuletzt, da wichtige Wachstumsimpulse aus nahezu allen für die Logistiknachfrage wichtigen Branchengruppen zu erwarten sind. Dies gilt insbesondere für den weiterhin sehr dynamischen E-Commerce sowie für die
Industrie. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Überschreiten der 6-Mio.-m²-Schwelle zum zweiten Mal hintereinander durchaus realistisch. Ob sogar ein neuer Umsatzrekord angepeilt werden kann, bleibt aber noch abzuwarten“, fasst Christopher Raabe die Aussichten zusammen.