Makler-Research: Büroflächenumsatz bricht zweistellig ein – sind die fetten Jahre vorbei?

Büromärkte drittes Quartal

Büromärkte drittes Quartal

Die Krise hinterlässt im dritten Quartal auf den Büromärkten tiefe Kratzer. Der Umsatz brach sowohl bei BNPP Real Estate (früher Atisreal), bei Jones Lang LaSalle (JLL) und auch bei DIP-Partner im Vorjahresvergleich um ca. 30% ein. Der Rückgang betrifft dabei alle Standorte. Am stärksten fällt der Rückgang in Düsseldorf aus. BNP und JLL sehen hier einen Rückgang von 47% bzw. 43%, DIP von ca. 46%. Für 2009 dürfte sich der Gesamtflächenumsatz in der Rheinmetropole bei 310 000 qm einpendeln. Das wären dann über 100 000 qm weniger als 2008 und sogar 200 000 qm weniger als 2007.

Am besten konnte sich Berlin mit -17% bei BNP, -19% bei JLL bzw. -10% bei DIP halten. Die Researcher sehen auch keinen Lichtblick am Horizont, da nach der Wahl die Arbeitslosigkeit, die von Kurzarbeiterregelungen und politischer Rücksichtnahme profitierte, in den nächsten 12 Monaten ansteigen könnte. Die Leerstände haben sich in allen beobachteten Städten erhöht. Spitzenreiter ist nach wie vor Frankfurt mit 13,4% (BNP), 13,3% (JLL) bzw. 14,3% (DIP). Die Spitzenmieten sind stabil. Daher ersparen wir Ihnen die Spitzenmietentabelle. Lediglich Hamburg hat, lt. BNP ein Minus von 2% hinnehmen müssen.

Auch wenn der Druck auf die Mieten etwas nachgelassen hat, rechnet JLL bis zum Ende des Jahres noch mit sinkenden Mietpreisen in allen Hochburgen. Insofern ist das aktuelle Verharren auf dem Stand des letzten Quartals lediglich eine Verschnaufpause innerhalb eines Abwärtskanals. In der Prognose geht JLL davon aus, dass die Mieten Ende 2009 insgesamt um 5 bis 6% gegenüber 2008 nachgegeben haben werden. Die Schere zwischen Nominal- und Effektivmieten öffnet sich weiter. Bei einem Fünf-Jahrsvertrag liegt die effektiv zu zahlende Miete um bis zu 15% unter der nominalen Vertragsmiete. „Für Mieter ergeben sich vor diesem Hintergrund und in Kombination mit einer großen Auswahl an qualitativ guten Flächen in den innerstädtischen Lagen der Hochburgen gute Chancen zur Verbesserung ihrer Mietsituation. Dieses Fenster für Nutzer sehen wir zumindest in diesem und im nächstem Jahr noch geöffnet“, so Helge Scheunemann von JLL.