Potsdamer Platz Portfolio an Brookfield verkauft

 

Einer der Größten Deals seit 2008

Wieder strafte der Markt langjährige Skeptiker Lügen. Das wohl prominenteste deutsche Projekt, über dessen Transaktion seit der Finanzkrise dauerhaft spekuliert worden ist, das Potsdamer Platz Portfolio, ist wohl mit Gewinn verkauft worden. Die internationale Immobilieninvestment Managementgesellschaft Savills Fund Management GmbH (vormals SEB Asset Management) hat mit einem Tochterunternehmen von Brookfield Property Partners einen Kaufvertrag für das rund 267 000 qm Mietfläche umfassende Potsdamer Platz Portfolio in Berlin unterzeichnet.

 

Damit steht eine der größten Transaktionen in Deutschland seit 2008 kurz vor dem Abschluss. Das Potsdamer Platz Quartier mit einer Bruttogeschossfläche von mehr als 550 000 qm wurde vom Daimler-Konzern im Jahr 1998 errichtet und Anfang 2008 von der damaligen SEB AM für den Publikumsfonds SEB ImmoInvest in die Bücher genommen. Das hatte damals und spätestens bei Abwicklungsnotwendigkeit des Fonds naturgemäß zu Sinnhaftigkeitsspekulationen geführt. Savills Fund Management GmbH (vormals SEB Asset Management) hat jetzt mit einem Tochterunternehmen von Brookfield Property Partners einen Kaufvertrag geschlossen.

 

Über den heutigen Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der letzte Verkehrswert sollte eine gute Annäherung sein. Im Gegensatz zur üblichen Erwartung bei abzuwickelnden Offenen Immobilienfonds hatte SEB ImmoInvest das Potsdamer Platz Portfolio im April  2015  um knapp 8% auf rund 1,3 Mrd. Euro aufgewertet. Das ist dem jüngsten Fondskommentar vom Juli 2015 an die Anleger zu entnehmen.

 

Im Juni war bereits über einen Verkauf an Brookfield spekuliert worden, so dass hier eher auf Sicherheit ausgerichtete realistische Erwartung in die Bewertung eingegangen sein sollte. Der Blick zurück in unsere alten Unterlagen aus 2008 lässt einen Einkaufspreis zwischen 1,2 und 1,3 Mrd. Euro nach damaliger Erwartung von JLL realistisch erscheinen.  Nicht mitverkauft wurde das Parkhaus Gleisdreick. Darüber hinaus wurde aus dem Ursprungsportfolio bereits Anfang 2013 das 5-Sterne-Luxushotel Grand Hyatt für über 100 Mio. Euro an eine Tochtergesellschaft der Al Faisal Holding aus Katar veräußert. Damit ist sicher, dass insgesamt der damalige Kaufpreis übertroffen wurde.

 

Für den Frankfurter Investmentmanager ist das Potsdamer Platz Paket bereits die zweite erfolgreiche Immobilientransaktion dieser Komplexität und Größenordnung innerhalb weniger Monate. So gehörte der Verkauf des Europe Prime Büroportfolios mit einem Volumen von 1,1 Mrd. Euro an NorthStar Ende 2014 zu den größten und spektakulärsten Immobilientransaktionen in Europa. Zum Portfolio des gemischt genutzten Stadtquartiers Potsdamer Platz gehören neben sieben Büro- und fünf Wohngebäuden, das Einkaufszentrum Potsdamer Platz Arkaden, diverse Entertainmenteinrichtungen wie das Cinemaxx Kino und Stage Theater, das Mandala Hotel sowie rund 30 Restaurants und Cafés und mehr als 2 000 Parkplätze. Ein Leerstand von insgesamt 20% betrifft größtenteils den in Repositionierung befindlichen Atrium Tower. Das DGNB zertifizierte Quartier Potsdamer Platz ist das Ergebnis umfangreicher Wettbewerbe, Entwürfe und Planungen eines internationalen Architektenteams unter der Leitung der beiden Architekten Renzo Piano und Christoph Kohlbecker.