Prof. Dr. Harald Simons: In den nächsten 5 Jahren sinken die Preise in München und Berlin deutlich

Mitschrift aus dem Vortrag von Prof. Dr. Harald Simons auf der QuoVadis 2018 in Berlin:

Land in Sicht! So das Fazit von Harald Simons, Mitglied des Vorstands der empirica AG auf der diesjährigen Quo Vadis von heuerdialog im Berliner Adlon. 2017 war noch nicht das Ende des Wohnungsmarktzyklus. 2018 wird sich das Nachfragewachstum allerdings abschwächen und auch das Angebotswachstum nimmt nochmals etwas zu. Als Folge sieht Simons keinen Druck mehr auf den Mieten. Die Aktuelle Kaufpreisübertriebung sieht Simons bei 21%. Das sei für ihn noch ok. Die Neuvertragsmieten stiegen um 4,3% und die Kaufpreise von ETW im Bestand um 7,9%. In den A-Städten steigen die Mieten unterdessen munter weiter.

Berlin und München schlicht zu teuer

In den Top-Städten Frankfurt , Stuttgart und Hamburg verlangsamt sich die Bevölkerungswachstum. München hingegen schrumpft sogar. Wir sind an dem Punkt, wo wir in den Städten nicht mehr mit großem Nachfrageüberhang rechnen können, so Simons. In Berlin ergibt sich eine Veränderung des Wandungssaldo durch den Rückgang der ehemaligen starken Nachfragergruppe der 20jährigen. Berlin ist nicht mehr das Ziel der jungen Menschen, so Simons. Diese, vor allem aus dem Osten der Republik kommende Bevölkerungsgruppe wandert nun nicht mehr nach Berlin. Gewinner dieser Entwicklung sind andere Regionen wie Leipzig, Dresden oder Cottbus. Auch Erfurt, Magdeburg und Rostock profitieren.

In Süddeutschland gibt es hingegen kein klares Wanderungsziel der aus München wegziehenden Bevölkerung. Profiteure sind hier Fürth, Passau oder Ingolstadt.

Angebot steigt

2018 werden wir 19.000 Fertigstellungen allein in Berlin sehen. Bei gleichzeitig rückläufiger Zuwanderung. Es werden 2019 mehr Wohnungen fertiggestellt als die Nachfrage wachsen wird. Der Druck auf die Wohnungsmärkte wird rückläufig sein. Die Folge für Mieten und Preise sind entsprechend.

Im letzten Zyklus sanken die Preise real innerhalb von fünf Jahren um 1/4 bis 1/3; dies kann als grobe Daumenpeilung gelten, so Simons. In München und Berlin werden die Preise real um 1/4 bis 1/3 in den nächsten 5 Jahren zurück gehen.