RICS veröffentlicht Global Commercial Property Monitor Q1 2016 – 90% der Umfrageteilnehmer halten Gewerbe für überberbewertet

Das Investoreninteresse wächst in den meisten europäischen Märkten für Gewerbeimmobilien weiter. Deutschland liegt dabei das zweite Quartal in Folge ganz vorne. Doch anstehende politische Umwälzungen in Großbritannien und Spanien wirken sich zunehmend auch auf die jeweiligen Märkte aus. Das sind die zentralen Aussagen des RICS Global Commercial Property Monitor für das erste Quartal 2016. Für das erste Quartal 2016 verzeichnet der RICS Global Commercial Property Monitor in allen Industrieländern eine positive Stimmung. Die Mieter- und Investorennachfrage nach Gewerbeimmobilien stieg insbesondere in Europa. In den Schwellenländern haben die Rohstoffexporteure weiter zu kämpfen. Mit Blick auf die Einschätzung aktueller Immobilienpreise sind 90 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass Gewerbeimmobilien eher zu hoch bewertet sind.

90% der Umfrageteilnehmer der Teilnehmer des RICS Global Commercial Property Monitor sind der Meinung, dass Gewerbeimmobilien eher zu hoch bewertet seien. Ebenso meint die Mehrheit der Umfrageteilnehmer aus der Schweiz (87 Prozent), aus Deutschland (73 Prozent) und aus Japan (70 Prozent), dass die Preise für Gewerbeimmobilien ihren beizulegenden Zeitwert übersteigen. Die Immobilienpreise in Athen, Budapest und Madrid sind gemessen am Zeitwert noch immer die günstigsten.

 

Die Mieternachfrage ist laut den Ergebnissen des RICS Global Commercial Property Monitor für das erste Quartal 2016 in allen Marktsegmenten stabil geblieben, wobei sie im Büro- und Industriebereich am dynamischsten ist. Damit dauert das ungebrochene Nachfragewachstum nun schon seit 2010 an. Die Verfügbarkeit sank dagegen das zweite Quartal in Folge. Vor allem bei Industrieimmobilien werden Flächen knapp. Dementsprechend zeigte sich auch in allen Asset-Klassen eine Abnahme von Incentives.

 

Angesichts der angespannten Marktlage wird erwartet, dass die Mieten sowohl im kommenden Zwölfmonats- als auch Dreijahreszeitraum steigen. Die Spitzenmieten werden den Erwartungen nach am deutlichsten steigen, wobei Büroimmobilien das Zugpferd seien. In den sekundären Märkten sind die Prognosen etwas gedämpfter, während das Niveau bei Einzelhandelsimmobilien insgesamt unverändert bleibe. Dennoch sorgen die soliden Mietaussichten dafür, dass vermehrt Neubauten errichtet werden. Auch hier seien Büroimmobilien führend.

 

Die Investorennachfrage stieg in sämtlichen Marktsegmenten wie schon seit etlichen Quartalen weiter stark an. Das Immobilienangebot ist im Vergleich zum vierten Quartal 2015 stark zurückgegangen, wobei der Rückgang in allen Sektoren ähnlich ausfällt. Sowohl in Top- als auch Sekundärstandorten des Marktes gehen RICS in den kommenden 12 Monaten von einer Kapitalwertsteigerung aus. Nur bei Einzelhandelsimmobilien außerhalb der Spitzenlagen fällt das Wachstum etwas bescheidener aus. Dennoch ist ein wachsender Anteil der Umfrageteilnehmer (60 Prozent) inzwischen der Auffassung, der Markt bewege sich auf den Höhepunkt des aktuellen Zyklus zu.

 

Gewerbeimmobilien schneiden auch in Spanien und Großbritannien gut ab. Dort steigen dieses Jahr  den Prognosen nach Kapitalwerte wie auch Mieten weiter an. In Irland, Portugal und Ungarn verbindet sich die solide Marktentwicklung mit einer positiven Mieternachfrage. Auch in den Niederlanden, in Italien und Frankreich steigt die Investorennachfrage insbesondere durch ausländische Interessenten in allen Sektoren weiter an,  vor allem aber in den Bereichen Büro- und Einzelhandelsimmobilien.

 

Der RICS-Index zur Entwicklung der Mieternachfrage offenbart eine verzögerte Aufhellung in Frankreich, die sich auch in den verbesserten Zahlen für Paris niederschlägt. Das zeigt sich in den erstmals positiven Werten des Occupier Sentiment Index für Paris seit 2011. In Italien fallen die Zwölfmonatsprognosen für die Bereiche Office und Retail positiv aus, verharren im Industriesektor aber im leicht negativen Bereich. In Mittel- und Osteuropa ist die Stimmung insgesamt weiterhin positiv.