Ruhrgebiet: Flächenumsatz auf dem Logistikmarkt deutlich gestiegen

Düsseldorf, 21. Juli 2015 – Im ersten Halbjahr 2015 erzielte der Lager- und Logistikflächenmarkt Ruhrgebiet mit Verträgen ab 5.000 qm einen Flächenumsatz von 162.000 qm. Dies entspricht einer Steigerung und knapp 27% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus wird auch der fünfjährige Durchschnitt um rund 9% übertroffen, wie die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), bundesweit führender Immobilienberater, zeigt.

„Insgesamt besteht eine konstant gute Nachfrage, wobei insbesondere das wesentliche Ruhrgebiet mit Duisburg und die Region Dortmund/Unna gefragt sind“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Der gestiegene Flächenumsatz resultiert dabei aus einer etwas höheren Dealanzahl bei einer spürbaren Umsatzbelebung in den größeren Flächensegmenten, insbesondere in der Klasse 12.000 bis 20.000 qm.“ Die bisher größten Abschlüsse entfallen mit Simon Hegele in Duisburg un ID Logistics in Dortmund (jeweils 30.000 qm) au zwei Logistikdienstleister. Da nach  wie vor nicht genügend großflächige und moderne Bestandsflächen zur Verfügung stehen, handelt es sich bei so gut wie allen Großabschlüssen um Flächen im Bau bzw. Projekte. Der Neubauanteil ist dementsprechend auf drei Viertel des Flächenumsatzes gestiegen, der Eigennutzeranteil ist dagegen stabil geblieben (33%).

Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen wird mit knapp zwei Dritteln von Logistikdienstleistern angeführt, da zum einen die meisten und zum anderen sehr große Verträge auf ihr Konto gehen. Industrieunternehmen steuern weitere rund 22% zum Ergebnis bei und verdrängen die noch im ersten Halbjahr 2014 führenden Handelsunternehmen auf den dritten Platz. Mit einem Resultat von aktuell knapp 13% verzeichnen diese die größten Einbußen gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als mehrere großflächige Abschlüsse auf dieses Segment entfielen.

Bei der Größenklassenverteilung dominieren im ersten Halbjahr zwei Segmente das Bild: Abschlüsse zwischen 12.000 und 20.000 qm erreichen fast 38% des Umsatzes und führen das Feld damit an. Mit gut 37% liegen Verträge über 20.000 qm jedoch nur sehr knapp dahinter. Darüber hinaus können auch Deals von 5.000 bis 8.000 qm ein höheres Ergebnis als im Vorjahr verbuchen. Sie erzielen rund 19% und legen damit um 7,5 Prozentpunkte zu. Mit gut 6% ist die Klasse zwischen 8.000 und 12.000 qm noch etwas unterrepräsentiert und das einzige Segment, das auch absolut betrachtet gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf ein niedriges Resultat kommt.

Die Spitzenmiete hat im Verlauf der vergangenen zwölf Monate um knapp 5% zugelegt und beträgt zum ende des ersten Halbjahres 4,50€/qm. Sie wird unter anderem für Neubauobjekte in Duisburg erzielt. Die Durchschnittsmiete hat ebenfalls leicht, auf 3,80€/qm, angezogen. Da das Angebot an hochwertigen Objekten, insbesondere im großflächigen Segment, nach wie vor sehr begrenzt ist, ist die Bauaktivität gestiegen, sodass die Durchschnittsmiete durch Vermietungen in diesem Bereich voraussichtlich auch noch weiter anziehen wird. Vor dem Hintergrund des geringen Flächenangebots sind nach langer Zeit auch erstmalig wieder spekulative Neubauentwicklungen im Ruhrgebiet zu beobachten. Aktuell sind hier Projekte in Duisburg und Dortmund zu nennen.

Perspektiven

Die gute Marktstimmung und das überdurchschnittliche Ergebnis der ersten Halbjahres lassen auch für die zweite Jahreshälfte einen hohen Flächenumsatz erwarten. „In Verbindung mit den auch weiterhin positiven wirtschaftlichen Rahmbedingungen und aktuellen Flächengesuchen gehen wir für das Gesamtjahr von einem Resultat aus, das durchaus über dem Vorjahreswert von 281.000 qm liegen könnte. Da sich das Flächenangebot voraussichtlich kaum verändern wird, rechnen wir zudem mit einem hohen Neubau- und Eigennutzeranteil. Die Spitzenmiete dürfte sich zunächst auf dem erreichten Niveau stabilisieren“, sagt Hans-Jürgen Hoffmann.