Singapur – auf Sand gebaut

Auszug aus dem Reiseblog des Chefredakteurs Andre Eberhard, der unter https://www.ebz-business-school.de/ueber-uns/ebz-business-school-alumni/asia-i-2016/alumni-go-asia-reisebericht.html verfolgt werden kann. 

Nach einer anstrengenden Tour sind wir in Singapur angekommen. Die Stadt ist beeindruckend. Sauber, aufgeräumt, sicher und teuer. Singapur hat Hong Konger Probleme. Es platzt aus allen Nähten und hat sogar noch eine höhere Bevölkerungsdichte als Hong Kong. Der Staat, der gerade noch auf der nördlichen Hemisphäre liegt, verfügt bei 700 qkm Fläche über 5,7 Mio. Einwohner. Somit kommen auf einen Quadratkilometer ca. 8.100 Einwohner. Das wird beim Blick aus dem Riesenrad Singapur Flyer auch deutlich. Aus 165 Meter Höhe – das zweithöchste Riesenrad der Welt – zeigt sich, dass Singapur bis zum Horizont bebaut ist. Allerdings im Unterschied zu Hong Kong, ist Singapur weniger vertikal gebaut. Nur am CBD zeigen sich hohe Office-Tower. In den umliegenden Gebieten sind verschiedene kulturelle Viertel wie das indische, arabische und chinesische Viertel mit seinen ursprünglichen Märkten sowie hohen und modernen Wohntürmen gebaut worden. Der wohl bekannteste Ort, Marina Bay mit dem Riesenrad, den Gardens by the bay sowie dem Marina Bay Sands Hotel, schließen sich unmittelbar an den CBD an.

Mit Branchenteilnehmern aus aller Welt auf Entdeckungstour durch Asien

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Singapurs Flächenmangel soll durch die Aufschüttung weiterer Flächen bekämpft werden. Durch Landaufschüttungen hat der Staat bereits 130 qkm Fläche gewonnen. Bis 2030 sollen weitere 100 hinzu kommen. Der Sand kommt dabei vornehmlich aus Indonesien und Malaysia.

Der Staat reguliert dabei stark, wer die neuen Flächen kaufen darf. Ausländer kommen dabei nicht zum Zuge, denn der Staat will Spekulationen vermeiden. Zusätzlich hat der Staat die sog. ABSD (Additional Buyers Stamp Duty) eingeführt, um das rasche Wachstum des Marktes einzudämmen. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Steuer, die beim Erwerb bei Wohnimmobilien zu entrichten ist. Die Rate hängt dabei von der Nationalität ab.

Bei Gewerbeobjekten hat sich der Markt in den letzten Jahren abgekühlt. Die Renditen liegen derzeit zwischen 4 und 5%. Zwischen 2003 und 2006 war der Zyklus im Keller. Singapur hatte vor allem ein Einwohnerproblem. Zu wenig Nachfrage bei zuviel Angebot. Innerhalb von nur 2 Jahren konnten dann aber 1 Mio. Menschen nach Singapur gelockt werden. Mittlerweile hat sich der Markt leicht erholt.Für 2016 erwartet Dr. Lee Nai Jai einen Preisverfall zwischen 5 und 10%. Grund ist das zusätzliche Flächenangebot, das in diesem Jahr auf den Markt kommen wird. Wer also gedacht hat, das Singapurs Markt ähnliche Entwicklungen zeigt wie der Hong Konger Markt, wurde gleich am ersten Tag eines besseren belehrt.