TLG erwacht aus Dornröschenschlaf

 

Erstmals wieder Dealmeldungen bestätigt

Seit dem Verkauf der TLG Immobilien an den Finanzinvestor Lone Star Ende 2012 ist es ruhig geworden um den ehemaligen Treuhand-Privatisierer. Keine Deals sind seitdem bekannt geworden. Dank unserer Leser konnten wir nun den Verkauf eines Senioren- und Pflegeheimportfolios recherchieren, den die TLG auf unsere Anfrage bestätigt.

1,1 Mrd. Euro kostete Lone Star die TLG Immobilien Ende 2012. Der Finanzinvestor Lone Star, der sich in der öffentlichen Berichterstattung äußert bedeckt hält, hatte im April 2008 durch den Kauf von 1.300 Post-Immobilien bereits auf sich aufmerksam gemacht. Das amerikanische Unternehmen mit Sitz in Dallas wird überwiegend von amerikanischen Pensionskassen der US-Bundesstaaten sowie anderen öffentlichen Einrichtungen mit Liquidität versorgt. Von den 1,1 Mrd. Euro flossen 594 Mio. Euro in den Staatshaushalt für 2013. Der Rest sind Schulden, die von Lone Star übernommen wurden. Die Länderkassen gingen hingegen leer aus, da die Grunderwerbsteuer aufgrund einer Share-Deal Konstruktion nicht angefallen ist. Die von Lone Star damals angekündigte Weiterentwicklung des Portfolios lief seitdem ohne die Presse ab.

Nun wurde bekannt, dass die TLG insgesamt 16 Pflege- und Seniorenimmobilien an einen „internationalen Investor“ (der Redaktion namentlich bekannt) veräußert hat. Die Liegenschaften unter denen sich Pflegeheime, Seniorenresidenzen und Wohnanlagen für betreutes Wohnen befinden, sind lt. notarieller Unterlagen die „Der Immobilienbrief“ vorliegen, an den Standorten Dresden, Markkleeberg, Kühlungsborn, Neubrandenburg, Potsdam, Rostock, Stahnsdorf bei Berlin, Wismar, Zwickau, Stralsund und Bautzen. Zu den Mietern gehören u.a. AWO und die Caritas.

Offiziell heißt es von Seiten der TLG: „Wie bereits in der Vergangenheit konnten wir eine günstige Marktgelegenheit für die weitere Fokussierung unserer Aktivitäten auf die Asset-Klasse Büro und Einzelhandel nutzen“, so Niclas Karoff, Geschäftsführer der TLG Immobilien.

Der nun bekannt gewordene Verkauf der TLG offenbart die Strategie von Lone Star sich von allen Immobilien zu trennen, die nicht einer modernen Büroimmobilien-Portfoliotheorie unterliegen. Auch wenn böse Zungen den Ausverkauf der TLG befürchten, so ist der Deal erst einmal lediglich als Portfoliobereinigung zu werten und unkritisch. Der Deals zeigt, dass gerade Pflege- und Seniorenimmobilien sich großer Beliebtheit bei Investoren erfreuen und selbst an ostdeutschen Provinzstandorten Verkäufe möglich sind. Das Gegenteil zeigt die TLG ebenfalls. Das Opern Palais, dass seit 2011 leer steht und an einer der Top-Adressen in Deutschland liegt, Unter den Linden 5, sucht verzweifelt einen Investor und Mieter. (AE)