Transaktionsvolumen in Frankreich steigt um 64%

Frankreichs Immobilienmärkte befinden sich im Aufwind. Im zweiten Quartal wurden rund 2,3 Milliarden Euro in französische Gewerbeimmobilien investiert. Damit verfestigt sich der seit Jahresbeginn spürbare Trend. Im ersten Halbjahr 2010 lagen die Umsätze bei 4,2 Milliarden Euro und somit um 64 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

„Der deutliche Anstieg geht hauptsächlich auf das Comeback der Großtransaktionen zurück“, sagt Magali Marton, Leiterin Research Kontinentaleuropa bei DTZ. „In den vergangenen drei Monaten gab es drei Transaktionen mit einem Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Dabei wurden Immobilien für insgesamt 857 Millionen Euro umgesetzt.“ Das entspricht 38 Prozent der Investitionsvolumens im zweiten Quartal. Im ersten Quartal hatte es nur eine einzige Transaktion in dieser Größenordnung gegeben, so dass im gesamten ersten Halbjahr ein Drittel aller Umsätze auf Investitionsvolumina von über 100 Millionen entfiel. „Der Optimismus der Investoren scheint zurück“, analysiert Marton die derzeitige Situation. „Auch die Finanzierungssituation hat sich deutlich verbessert. Nur die Investitionsmöglichkeiten werden langsam knapp.“

Deutliche Umsatzsteigerungen gibt es im Einzelhandelsegment. Rund 34 Prozent des Investmentvolumens des ersten Halbjahres 2010 entfielen auf den Retailbereich. Im Gesamtjahr 2009 waren es nur rund 25 Prozent. Der Anstieg ist vor allem auf den Verkauf des „Cap 3000″, eines 43.000 Quadratmeter großen Shopping Centers in Saint-Laurent-du-Var für 450 Millionen Euro zurückzuführen. Büros bleiben mit fast 2,4 Milliarden Euro und 58 Prozent Umsatzanteil jedoch die beliebteste Anlageklasse. Am anderen Ende der Skala steht derzeit der Logistiksektor. Im ersten Halbjahr 2010 wurden dort insgesamt nur 254 Millionen Euro investiert. Das entspricht einem Umsatzanteil von etwa sieben Prozent. DTZ erwartet jedoch, dass der Logistikbereich in der zweiten Hälfte des Jahres deutlich zulegen wird.

„Bei ihren Aktivitäten sind die Investoren vor allem auf Sicherheit bedacht“, sagt Marton. „Spekulative Projektentwicklungen sind selten.“ Aus dem gleichen Grund sei Paris der bevorzugte Standort für Investoren. Knapp die Hälfte des Transaktionsvolumens des zweiten Quartals entfielen auf den Großraum Paris. Seit Jahresanfang wurden dort etwa 2,4 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Allerdings hat das Gewicht der regionalen Märkte deutlich zugenommen. In den ersten sechs Monaten des Jahres erreichten die Regionen abseits der Hauptstadt einen Umsatzanteil von 40 Prozent. Dies ist vor allem auf größere Transaktionen im Retailbereich zurückzuführen. Der Kauf von Bürogebäuden außerhalb von Paris bleibt auch im ersten Halbjahr 2010 auf einem niedrigen Niveau. „Das zeigt, dass die Anleger den regionalen Märkten misstrauen“, sagt Magali. „Die Mehrzahl der Käufer sucht im Großraum Paris nach Objekten im Prime-Segment. Bei einem deutlichen Mangel an verfügbaren Produkten sorgt die hohe Nachfrage für steigenden Druck auf die Spitzenrenditen, die bereits seit dem dritten Quartal des Vorjahres rückläufig sind.“