Trendwende bei US-Gewerbe

Da nach Ölpest und vorheriger Finanzkrise immer klarer wird, dass modernes US-Management generell eine hohe Bereitschaft besitzt, mit der Büchse der Pandorra zu spielen, solange die Gewinne  ins Einkommen und die Risiken in die Allgemeinheit fließen, gehen die positiven Meldungen leicht unter. Die Stimmung auf dem US-amerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt hat sich im ersten Quartal 2010 deutlich aufgehellt, meinen einheitlich Pramerica und Jones Lang LaSalle. Die wirtschaftliche Erholung in den USA sei im ersten Quartal 2010 deutlich spürbar, weist der Global Real Estate Health Monitor von JLL aus. Auch die zuletzt positiven Indizes von Moody’s und Green Street Advisors über die Entwicklung der Immobilienverkehrswerte spiegeln eine starke Nachfrage nach Core-Immobilien in liquiden Märkten wider. In der Folge sind lt. Pramerica die Preise für Qualitätsimmobilien im ersten Quartal moderat angestiegen. Die Entwicklung sollte sich fortsetzen. Gleichzeitig habe sich die Situation bei der Beschaffung von Fremdkapital für Immobilien mit stabilen Mieteinkünften in guten Lagen deutlich gebessert. Auch JLL berichtet von gestiegenen Transaktionsvolumina und einer Bodenbildung der US-Investmentmärkte. Zwar erwartet JLL für das 2010 einen landesweiten Anstieg der Volumina, jedoch sei eine Erholung der Fundamentaldaten auf den US-Bürovermietungsmärkten dagegen nicht vor 2011 zu erwarten.

Auch das Pramerica sieht den Aufschwung noch als fragil, jedoch würden die im historischen Vergleich sehr niedrigen Zinsen bei besserer Verfügbarkeit von Fremdkapital das Interesse der Investoren beleben. Allerdings dürfe das nicht den Blick auf die Fundamentaldaten verstellen. Es gäbe bislang nur einen Monat mit Beschäftigungswachstum und die Büromärkte müssten noch den Verlust von rund 8 Mio. Arbeitsplätzen verkraften. Mit einer Leerstandquote von 20% im Bürosektor sei aktuell ein Niveau erreicht, das zuletzt in den frühen 1990er Jahren gesehen wurde, und mit weiterem Anstieg sei zu rechnen. Bei den effektiven Mieten wird ein Gesamtrückgang von rd. 20% im Vergleich zu Höchststand 2008 erwartet.