Trump sorgt für miese Laune bei Immobilienfinanzierern

Offenbar rechnen viele Immobilienbanken mit einer Abschwächung der Märkte. Die neuesten Immobilienfinanzierungsindezes der BF.direkt AG und der Deutsche Hypo, die beide von bulwiengesa ermittelt werden, zeigen eine deutliche Eintrübung der Stimmung bei den meisten Marktsegmenten und auch bei der Finanzierung. Protektionismus beunruhigt lt. Deutsche Hypo-Chef Andreas Pohl derzeit die meisten Marktteilnehmer. So habe das britische Parlament letzte Woche dem „harten Brexit“ von Theresa May zugestimmt. Mit seiner „America First“-Politik kündigte US-Präsident Trump an, Handelsverträge neu auszuhandeln oder sogar zu kündigen. Deutschland sei eine Exportnation. Dementsprechend hätten protektionistische Pläne negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Im BF.direkt Index ist der Grund für die Veränderung vor allem der Rückgang des Anteils der Befragten, die die Lage am Finanzierungsmarkt zuletzt noch als progressiv bezeichneten. Waren im vierten Quartal 2016 noch 47% der Befragten optimistisch, sind es im ersten Quartal 2017 nur noch 22%. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Zinsanhebungen in den USA sowie die Unsicherheiten, die die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ausgelöst haben, für Unklarheit bei den Finanzierern sorgen. Darüber hinaus sorge der Anstieg der langfristigen Zinsen, trotz weiterhin expansiver Geldpolitik der EZB, für weitere Unsicherheiten.

Wenig Spaß dürften Finanzierer derzeit auch durch die erneut gesunkenen Margen haben. Diese bewegen sich lt. BF.direkt nahe am tiefsten Stand der letzten beiden Jahre. Das gilt sowohl für Bestand als auch Projektentwicklungen. Bei Projektentwicklungen sank die Durchschnittsmarge von 194 Basispunkten auf 181 BP. Bei Bestandsfinanzierungen ging die Marge um 5 BP auf 135 BP zurück. Hauptgrund sei der hohe Wettbewerb im Marktumfeld.