Zwangsversteigerungen leicht rückläufig im ersten Halbjahr

Zwangsversteigerungen sind unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung ein Abbild / Indikator der Konjunktur. Für den Investor können sich aus der Pleite der Vorbesitzer Chancen ergeben.

Der Argetra-Verlag hat seine Statistiken zu Zwangsversteigerungen in Deutschland im ersten Halbjahr 2010 veröffentlicht. Demnach ist bundesweit die Zahl der Zwangsversteigerungstermine um 2,5% zurückgegangen. 43.602 Zwangsversteigerungstermine registrierte das Team rund um Winfried Aufterbeck. Die Anzahl der Termine bewegt sich damit aber immer noch auf hohem Niveau. Besonders stark zurückgegangen ist die Anzahl der Termine in Hamburg (-52,7%), Brandenburg (-8,8%), Bayern (-6,6%) und Niedersachsen (-6,3%). Gestiegen ist die Anzahl der Termine vor allem in Bremen (21,9%) und dem Saarland (9,6%).

Die meisten Termine gibt es in Nordrhein-Westfalen mit 9.538 Terminen, gefolgt von Sachsen mit 4.708 Terminen und Niedersachsen mit 4.591. Betrachtet man allerdings die Zahl der Versteigerungen pro 100.000 Einwohner, so ist zum Beispiel die Anzahl der Termine in Sachsen vier Mal so hoch wie in Baden-Württemberg.

Auffällig ist der Rückgang der Summe der amtlich festgesetzten Verkehrswerte. Dieser lag im ersten Halbjahr 2010 bei 7,2 Mrd. Euro. Im Vorjahresvergleichszeitraum lag dieser noch um 506,2 Mio. Euro höher bzw. 6,6%. 72,6% der Termine waren Ersttermine und 27,4% Folgetermine. Bei den Folgeterminen handelte es sich bei 32,9% um Eigentumswohnungen, bei 26,3% um Gewerbeobjekte und bei 33,2% um Ein-, Zweifamilienhäuser und Doppelhaushälften.

Bei den Städten liegt Schwerin mit einer Steigerung von ca. 90% am unteren Ende der Rangliste. Den stärksten Rückgang verzeichneten Hamburg (-52,7%), Rostock (-39,84%) und Stuttgart (-28,8%). (AE)