JLL-Transparenzindex – Afrikanische Länder verbessern sich deutlich

Transparenz ist eines der wichtigsten Kriterien für Investitionstätigkeiten. Das haben offenbar auch einige afrikanische Länder verinnerlicht. Im Transparenzindex von JLL sind unter den Top 10 der Länder mit verbesserter Transparenz gleich sechs afrikanische Länder (Kenia, Ghana, Nigeria, Sambia, Mauritius, Algerien).

Zu den wichtigsten Motoren der Transparenz-Verbesserung weltweit zählen:
 die Erkenntnis der Regierungen, dass eine geringe Transparenz Auswirkungen auf Investitionen und damit letztlich auf die Lebensqualität der Bürger hat.
 die Berichterstattung der Medien über Korruption, Skandale und Unfälle im Zusammenhang mit Baumängeln.
 die Zunahme grenzüberschreitender Investitionen infolge stabilerer Immobilienmärkte.
 die Erwartungen der Generation Y („Millenials”), die die Bedeutung von „Open Data“ und Nachhaltigkeit auf die Agenda setzt.
„Bei den Märkten mit den größten Transparenz-Fortschritten während eines Zyklus besteht im Allgemeinen ein Zusammenhang mit der Zunahme ausländischer Direktinvestitionen. Investoreninteresse führt zur Durchsetzung von Reformen, auch weil Regierungen schnell realisieren, dass eine geringe Transparenz weitere ausländische Investitionen in das Land abhalten“, so Jeremy Kelly, Global Research bei JLL. „Kenia ist ein gutes Beispiel. Das Land hat im vergangenen Jahr eine Zunahme an Projekten unter Beteiligung ausländischer Direktinvestitionen erlebt und hat nicht nur zufällig in diesem Jahr den größten Sprung nach vorn im Blick auf die Transparenz seines Immobiliensektors gemacht.“ Das Land hätte eine Reihe von Verbesserungen der
Infrastruktur seines Gewerbeimmobiliensektors auf den Weg gebracht, wie die Digitalisierung der Grundbuchdaten, verbesserte Immobilienmarkterhebungen und –analysen, sowie die Einführung eines REITSystems für das Land. Diese Maßnahmen haben Kenia auf Rang 55 des Transparenz-Indexes katapultiert, von Rang 67 in 2012.

Sei es in Afrika oder anderswo auf der Welt, grenzüberschreitende (Investitions-)Tätigkeiten sind ein wichtiger Treiber für die Verbesserung der Markttransparenz. In Lateinamerika beispielsweise wurden die größten Fortschritte in Kolumbien und Peru erzielt, die wichtigsten neuen Zielländer internationalen Immobilienkapitals. In anderen Teilen der Welt schreitet der Fortschritt allgemein – wenn auch stetig – nur langsam voran. Im asiatisch-pazifischen Raum zum Beispiel hat es in diesem Jahr kein Land in die Top 10 der Länder mit verbesserter Transparenz geschafft (2012 immerhin drei), größtenteils darauf zurückzuführen, dass die Verfügbarkeit der Marktdaten sich nur wenig verbessert hat und die politischen Reformen nur langsam vorangekommen sind. „Gleiches gilt für andere ‚Tabellenführer‘ früherer Zyklen, wie die Türkei, Südafrika, Dubai und Polen, wenn auch aus ganz anderen Gründen. In Polen könnte die nur schleppend vorankommende Transparenz-verbesserung auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass viele grenzüberschreitende Investoren sich insgesamt zufrieden mit dem derzeitigen Transparenz-Niveau zeigen, während in der MENA-Region vielversprechende Anzeichen von Reformen im Vorfeld der weltweiten Finanzkrise nicht im gleichen Tempo weiter vorangetrieben wurden, Katar ausgenommen“, so Craig Plumb, bei JLL Head of Research MENA (Middle East North Africa).

Die transparentesten Immobilienmärkte weltweit sind Großbritannien, USA, Australien, Neuseeland, Frankreich, Kanada, Niederlande, Irland, Finnland, Schweiz, Schweden und auf dem zwölften Platz Deutschland. Damit zählt Deutschland immernoch zu den transparenten Märkten.