Milaneo – Ein neuer Name und die Vorzertifizierung in Gold

Die Projektpartner, die im Stuttgarter Europaviertel das neue Stadtquartier für Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Büros errichten, haben bei der Namenssuche für das bislang als „Mailänder Platz“ bekannte Viertel vor allem auf Basis-Demokratie gesetzt. ECE, Strabag Real Estate und Bayerische Hausbau haben den Namen im Rahmen eines öffentlichen Verfahrens mit Bürgerbeteiligung gesucht. Denn die Aktionen um Stuttgart 21 zeigen wie erzürnt die Stuttgarter „Wutbürger“ reagieren können, wenn sie sich übergangen fühlen.

Nun hat das neue Quartier für Stuttgart bei weitem nicht die Auswirkungen wie der unterirdische Bahnhof, aber immerhin. Unter besagter Beteiligung der Bürger wurde – in Anlehnung an den vorläufigen Namen – nun der neue ausgewählt:  „Milaneo“, um das mediterrane Flair des Quartiers in das richtige Wort zu fassen. Den Namen präsentierten die Partner während der Expo Real in München. Die Eröffnung des aus 3 Baukörpern bestehenden Viertels ist für Herbst 2014 geplant.

Dabei ging die Basis-Demokratie bei der Namensfindung sehr weit. Nach einem Aufruf an die Stuttgarter Bürger in der Tagespresse in Verbindung mit einer Modell-Ausstellung im Rathaus und der Einrichtung einer Homepage prüfte eine Jury, welche der ausgewählten Namen mit Blick auf mögliche Markenschutzrechte realisierbar waren.

Das Milaneo werde innerstädtisches Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie und Büros in einzigartiger Weise miteinander verbinden. Davon sind ECE, Strabag Real Estate und Bayerische Hausbau überzeugt. Auf dem brach liegenden Baufeldern 6, 8 und 9 des ehemaligen Güterbahnhofs entstehen 420 Wohnungen, ein Hotel mit 160 Zimmern, 43 000 qm Verkaufsfläche zzgl. Gastronomie und Dienstleistungen, und 7 200 qm Büros sowie 1 680 Parkplätzen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 500 Mio. Euro. Gebaut wird das Quartier nach dem Entwurf von RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städebau.

Nach den Worten von ECE-Chef Alexander Otto ist „eine solche Verbindung von Wohnen, Einkaufen, Gastronomie und Hotelerie zusammen mit der angrenzenden Bibliothek, den urbanen Freiflächen und verbunden mit den sehr hohen Standards in dieser Form bisher in Deutschland noch nicht realisiert worden“. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau, Jürgen Büllesbach, findet, dass  mit den belebten Gassen und Cafés ein Stück Mailand nach Stuttgart übertragen wird.

Da heute fast nichts mehr ohne nachhaltige Bauweise geht, wurden auch beim Milaneo hohe ökologische Standards gesetzt und das Quartier von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) „als Pilotprojekt für Quartiers-Zertifizierungen mit einem Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet“.