Der Handelsimmobilien Report Nr 164

Der Handelsimmobilien Report Nr 164

–        Editorial von Ruth Vierbuchen: Der Online-Handel ist aus planungsrechtlicher Sicht hierzulande im Grunde die ideale Form des Einzelhandels. Denn während der Bau großer Logistik-Hallen am Stadtrand, aus denen heraus die „Zalandos dieser Welt“ ihre Kunden beliefern, aus baurechtlicher Sicht kein Problem darstellen, wäre der Bau eines Fachmarktzentrums an gleicher Stelle – selbst in geringerer Größe – nicht ohne weiteres genehmigungsfähig. (Seite1)
–        Handelsimmobilien-Kongress – Waffengleichheit für Online- und Offline-Handel: Der Einzelhandel bewegt sich in einem Spannungsfeld, das sich durch den stetigen Strukturwandel immer wieder neu aufbaut. Die Ansiedlung der großen Warenhäuser im vorletzten Jahrhundert drohte die kleinen Geschäfte im Umfeld zu verdrängen, der Versandhandel machte in der Nachkriegszeit den Einkauf so bequem, dass – theoretisch – niemand vor die Tür gehen musste, um sich mit dem Notwendigen zu versorgen. Heute stehen die Umwälzungen durch den Online-Handel im Mittelpunkt des Wandels. Das war auch Kernthema des 10. Deutschen Handelsimmobilien-Kongress in Berlin. (Seite 2)
–        Mieten in Top-Lagen – Bislang zeigt der Online-Handel noch keine Wirkung: Gerade den innerstädtischen Einzelhandel, der stark vom Bekleidungs- und Schuhhandel dominiert wird, sehen Experten stark unter Druck durch die Konkurrenz des Internet-Handels. Denn zum einen hat der aggressiv werbende Online-Schuhhändler Zalando das Interesse der jungen Kunden geweckt, zum andern spielt der Internet-Handel mit Mode bei jungen Leuten eine große Rolle. So wird befürchtet, dass der innerstädtische Einzelhandel Umsatz an die Internet-Konkurrenz verlieren wird. Doch welchen Trend zeigt der Blick auf die Entwicklung der Mieten? (Seite 6)
–        FAP Barometer – Experten sehen Tendenz zu Überhitzungen: Die Stimmung unter den Kreditgebern im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt hat sich zu Beginn des Jahres 2014 etwas eingetrübt. So ist das FAP-Barometer – gemessen am 4. Quartal 2013 – um 0,51 auf +1,53 Punkte gesunken. Interessant ist dabei vor allem die Einschätzung der Befragten nach den Sektoren des Immobilienmarktes, auf denen sie bereits Überhitzungen sehen. Das gilt vor allem für das  Segment Wohnimmobilien. (Seite 9)
–        Ikea Deutschland – Mit neuen Formaten näher an Städte und Kunden: „Wir sind der einzige weltweit präsente Möbelhändler“, berichtet Johannes Ferber, Geschäftsführer der Ikea Verwaltungs-GmbH in Hofheim-Wallau, beim 10. Deutschen Handelsimmobilien-Kongress in Berlin. Mit 248 Standorten von weltweit 345 Ikea-Märkten bildet Europa die Schwerpunktregion des schwedischen Möbelhändlers und Deutschland mit 46 großflächigen Möbelhäusern und einem Anteil von 15% am Konzernumsatz von 29,2 Mrd. Euro den wichtigsten Markt. (Seite 10)
–        Wettbewerblicher Dialog – Stadtplanung unter den Bedingungen der Demokratie: Die Früchte ihrer Arbeit am „Forum Hanau“ konnten die Stadt und der Hamburger Projektentwickler HBB (Foto) schon vor der Fertigstellung im Herbst 2015 ernten: Am 24. Januar 2014 wurde ihnen vom German Council of Shopping Centers (GCSC) der „Europäische Innovationspreis Handel“ in der Kategorie „Innenstadt“ verliehen. Als Besonderheit bei diesem wegweisenden Projekt würdigte die Jury, dass die Bürger an der Erarbeitung der Wunschliste für die Konzeption der neuen Innenstadt beteiligt wurden. „Wettbewerblicher Dialog“ heißt das Schlagwort. (Seite 12)
–        Einzelhandel in Europa – Online-Handel beschleunigt den Strukturwandel: Das Konsumentenvertrauen in Europa hat sich wieder etwas aufgehellt. Aber auch europaweit ist der  Online-Handel auf dem Vormarsch und treibt den Strukturwandel voran. Bislang aber noch mit unterschiedlicher Intensität. Die britischen Konsumenten zeigten bislang die höchste Online-Affinität. (Seite 15)
–        Einzelhandelskonjunktur – Handelsverband erwartet Wachstum von 1,5%: Die niedrigen Zinsen haben den Bundesbürgern die Sparlaune verdorben. Die Sparquote ist auf 10,0% gesunken und die Kauflaune – wie der Index des GfK Konsumbarometers zeigt – hat sich weiter aufgehellt. Doch die steigenden Strompreise belasten die Kaufkraft, denn der Konsument kann den Euro nur einmal ausgeben. Dennoch ist die Ausgangslage mit Blick auf den Arbeitsmarkt in Deutschland so günstig, dass der Handelsverband Deutschland HDE für 2014 ein Umsatzwachstum von 1,5% auf 439,7 Mrd. Euro prognostiziert. (Seite 18)