EXKURS IN DIE KLIMAPOLITIK

Chinas CO2 Wachstum jährlich höher als Deutschlands Gesamtemission

Quelle „Lieblingsstatistiker“ von „Der Immobilienbrief“, bearbeitet durch Werner Rohmert

Vorab, am Klimawandel durch menschengemachte Emissionen bestehen keine Zweifel der Autoren. Es geht lediglich um ein Kennen und Anerkennen der Realitäten, unserer Einflusspotentiale und des Entwurfs einer Klimapolitik mit Augenmaß. Vielleicht geht es auch um die Erkenntnis, dass eine vorbildhafte deutsche Prosperität in Verbindung mit klimagerechter Forschung und Export der Erkenntnisse und Produkte in weltweitem Maßstab wichtiger sind als reine Spareffekte, die Deutschland aus dem internationalen Wettbewerb schießen. In Deutschland sind alle low hanging fruits längst geerntet. Nahezu jedes in Deutschland herstellbare industrielle Produkt müsste unter weltweiten Klimagesichtspunkten in Deutschland hergestellt werden. Jede Produktion, die exportiert wird, verursacht einen mehrfachen Klimaschaden.

Wenn Deutschland zum Jahresende 2023 den CO2-Ausstoß komplett auf NULL heruntergefahren hätte, hätte das eine kurzfristige weltweite Ausstoß-Reduktion auf ca. 98,3% bedeutet. Aber bereits Mitte November 2024 hätte alleine der chinesische Zuwachs an CO2 Ausstoß den gesamten Spareffekt der deutschen Null-Emission schon wieder eingeholt und auf 100% gestellt. Auch wenn die Autoren Ihnen auf den Wecker fallen, so fehlt der deutschen Energie- und Klimapolitik das Augenmaß realer Sinnhaftigkeit. Durch deutsches Dämmen ist der Klimawandel nicht aufzuhalten. Deutsches Forschen hat eine Chance. Deutsches Anpassen ist überlebenswichtig. Bedenken Sie, Atomkraft-Unfälle töten vielleicht Menschen. Der Klimawandel kann die Menschheit töten.

Lassen Sie uns ein paar Bilder anschauen: Der Anstieg des CO2-Ausstoßes in China war im letzten Jahr mit 650 Millionen Tonnen höher, als das, was Deutschland mit 572 Millionen Tonnen insgesamt in die Luft blies. Hätten die Deutschen all ihr CO2 beseitigt, hätten die Chinesen den Effekt im Alleingang jetzt fast schon ausgeglichen. Und damit Sie die Relationen mal optisch sehen, stellt der Chart die Entwicklung des Ausstoßes der beiden Länder seit 1965 dar.  ACHTUNG: Seit 50 Jahren, seit 1973, ist der deutsche CO2-Ausstoß RELATIV und ABSOLUT rückläufig!

Die EU zockelt ein wenig hinter Deutschland her, ist aber zumindest seit 1987 mit einer Plateaubildung von 1995 bis 2005 im richtigen Trend. Daran dürfte aber Deutschland als wichtigstes Mitglied der EU einen großen Beitrag leisten, der die EU-Bemühungen ein wenig relativiert. Wenn alle Europäer folgten, könnte das schon deutlich mehr bewegen. Andererseits muss man dann auch diesen Einfluss mit der ganzen Welt vergleichen. Denn das Klima macht ja nun nicht an den kontinentalen Grenzen halt. Und da sind die Europäer doch recht unwichtig. Ihr Anteil am Weltausstoß liegt gerade noch bei einem Zehntel. So langsam kommt mit acht Prozent alleine Indien in die Nähe. Das sollte nun nicht heißen, man solle nichts tun. Aber bitte mit Augenmaß. Keinem Menschen ist gedient, dass Europa oder gar Deutschland den Weltausstoß um ein paar Promille reduzieren, aber sich dabei ruinieren.