ROHMERTs MEINUNG: BÜRGER UND INVESTOREN STIMMEN MIT FÜSSEN AB

Pumpe runter, Öl rauf +++ Elektro hopp, Verbrenner topp +++ Bau-Versprechen manisch, Bau-Realität depressiv

Die Meldungen der letzten Tage gleichen immer mehr einer Abrechnung mit klimareligiöser Politik der Ampel. Der Bau stürzt ab. Das BIP stagniert seit 2019. Der Arbeitsmarkt rutscht ab. Konsumenten, Mittelstand, Konzerne und Investoren ergreifen die Flucht. Versicherungen wollen nicht mehr in Europa investieren. Konzerne setzen nach Meldungen nur der der letzten Tage zigtausende Mitarbeiter frei (Bahn, ZF, Thyssenkrupp Steel, Conti, Bosch, Continental). Prominente Mittelständler machen pleite (Recaro) oder fliehen still und heimlich (Miele). Die Energiewende-Heilsbotschaften gehen dem Heizungskäufer längst am unteren Rücken vorbei. Wärmepumpen laufen leer. Die Zinsfront bleibt eher stabil; denn nur bei der Inflation zeigen die Pfeile wieder nach oben. Die Lohn-/Preisspirale folgt nun einmal auf exogene Schocks. Die Bedeutung Deutschlands und Europas im CO2-Bereich haben wir Ihnen unten noch einmal aufgeschlüsselt.

Der Wohnungsbau bricht weiter ab, berichtet brandaktuell ifo. Die Baukosten steigen weiter. Materialkosten bleiben oben. Löhne steigen. 5.000 Euro Baukosten incl. Grundstück ist jetzt die Vonovia-Marke (PK 1.8.24). Wieder steigende Inflation bremst lockere Zinspolitik. Deutschlands Wirtschaft schrumpft wieder bzw. bleibt völlig undynamisch. Woher soll es in unsicheren Zeiten auch kommen? Nur noch die Flucht in den Urlaub und der Staat boomen. Sonst wird vom Konsumenten gespart. Der Mittelstand investiert jetzt woanders – Konzerne sowieso.  Die Arbeitslosigkeit steigt stärker als sonst im Sommer üblich. Konzerne überschlagen sich mit Entlassungsmeldungen.

Keine Entwarnung ist in Sicht. Wieder: Woher soll es mittelfristig kommen? Wir haben unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Infrastruktur verknallt. Nicht eine einzige perspektivische Zukunftswelle von Dekarbonisierung, über Digitalisierung/KI, Deindustrialisierung, Demobilisierung, Demographie, Digitalisierung, Destabilisierung des Geldes und Demontage von Bildung und Verteidigung u.v.m. begünstigt Deutschland im relativen Wettbewerb der Nationen oder auch Blöcke. Wie von „Der Immobilienbrief“ schon oft beschrieben folgt der ereignisbedingten Inflation bei Energie und energieabhängigen Produkten jetzt die „normale“ Lohn-/ Preisspirale in Folge der vorherigen Inflation.

An der Zinsfront zeigen nur Gewöhnung und Planungssicherheit ein Licht, das das Ende des Tunnels sein könnte.  Als wohnungspolitische Lösung empfiehlt das Bauministerium den Umzug aufs Land. Die grüne Seele der Ampel dreht sich im Grabe. Zersiedelung ist schließlich das alte grüne Feindbild. Es fehlt nur noch der Remanenz-Hinweis auf Witwenvertreibung zum totalen Realitätsverlust. Die brandaktuellen Neuerungen des Baugesetzbuches drehen an winzigen Stellschrauben intellektueller Uhrmacher. Ein großer Wurf nach Fördergebietsgesetzvorbild fehlt völlig.

175.000 Wohnungen ist die neue ifo-Perspektive. „Der Immobilienbrief“ warf im Herbst 2022 schon 150.000 Neubauten und Pleitewelle in die Prognoseschale. Es ist einfach logisch. Sinkende Verkaufspreise vertragen sich nicht mit explodierenden Zinsen, sinkenden Bonitäten, explodierenden Baukosten, brechenden Lieferketten und regulatorischem Wahn. Vonovia-Chef Rolf Buch machte gestern morgen bei der Halbjahres-Pressekonferenz auf Nachfrage deutlich, dass die Antworten auf die Frage, wie der Wohnungsbau anzukurbeln sei, immer dieselben blieben: Vereinfachung der Bau-Regulierung auf das Sinnvolle, verbilligte Bauzinsen durch Förderung, (… aber das gebe der Bundeshaushalt nicht her) und Vereinfachung des Mietrechts (…die Mietpreisbremse sei kontraproduktiv und auch in der Folgewirkung eine Baubremse). O-Ton Buch: „Wir haben kein Erkenntnis-Problem, sondern ein Umsetzungs-Problem!“

Weiter im Text: Erratische Heizungspolitik verschreckt Wohnungseigentümer hin zu Attentismus oder Torschlusspanik-Ersatzinvestitionen. Der Wärmepumpen-Absatz stürzt um -54%. Der Heizungsgesamtmarkt fällt um -43%. Biomasse verschwindet mit -74%. Gas wartet mit -42% auf neue H2-Regelungen. Nur Panik-Öl legt mit +14% zu.

Bei Autos erholt sich der Gesamtmarkt, aber Elektrovarianten stürzen ab. Die Elektrostrategie der Konzerne ist Geschichte. Welches Geistes Kind kann es wundern, wenn Produkte, die sich in der Alternativen-Diskussion vor allem durch eingeschränkte Tauglichkeit bzw. deren Verbesserung profilieren, nach Einstellung der Förderungen und Bedienung des First Mover Marktes, einbrechen. Gleichzeitig kommen deutlich höhere Anschaffungskosten hinzu. In der Gesamtklimabilanz punktet die Elektromobilität vor allem durch den olympischen Gedanken des „dabei sein ist alles“. Die Grundidee, ausgerechnet die Mobilität mit einem Speichermedium, das nur maximal ein Dreißigstel (ca. 3%) von Kraftsoff besitzt, zu dekarbonisieren, statt sich auf stationäre Anwendungen mit genügend Raum (wie z. B. Immobilien) zu stürzen, ist schon von Anfang an intellektuell ziemlich unterkomplex gewesen. Wir wiesen oft darauf hin. Die Verbrauchs-/Reichweitenversprechen der Elektromobilität hätte längst jeden Verbrenner-Hersteller ins Gefängnis gebracht. (Ich selber schleppe als First Mover für 25 km Reichweite meines Diesel-Hybrid, Bj. 2019, ca. 300 kg Giftmüll mit mir herum.)

Die Strategie-Entscheidungen der Autokonzerne überzeugen seit dem Abgas-Skandal sowieso nur noch durch politisches Nachplappern.  VW wollte schon früh den Phaeton durch Elektro ersetzen – nie wieder was von gehört. VW und Mercedes läuteten das Ende des Verbrenners ein. Wasserstoff wurde abgetan. Mercedes will die unrentablen Einstiegsmodelle abschaffen und den dann unrentablen, viel zu großen Service- und Vertriebsapparat ausgliedern. Gleichzeitig kommt aber der Einbruch der hochrentablen Luxusklassen. Nach der gescheiterten Elektrowende, Modellkürzung im Massenmarkt, lebensdauerverkürzenden Ersatzteilpolitiken (siehe Editorial) stellt sich jetzt die Frage, ob Autos, die verbotenerweise im Parkhaus 50 cm in die Fahrspur ragen, sofern der Fahrer nicht vorher schon durch das obligatorische Piepkonzert wahnsinnig wurde, in Deutschland wirklich noch für den „Luxus-Massenmarkt“ tauglich sind. Der „normale“ BMW 7er ist 5,39 m lang! Die Mercedes S-Klasse bleibt mit 5,18 m im Minimum bis 5,47 m für Langbeinige noch bescheiden.

Inzwischen bleiben die Bildungs-Grünen immer mehr alleine. Ob die gutbürgerlich und gutmenschliche Wählerschicht mit wärmepumpen- und solarbetriebener Wallbox, an der das Auto zu den Hauptnutzungszeiten hängen soll, für eine weitere Regierungsbevormundung ausreichen, wird immer offener. Denn jetzt trifft die Klimareligion die Bürger in der Kasse. Und das sind auch die ca. 80% der Bevölkerung, deren persönliches Portemonnaie völlig unabhängig vom ökonomischen Umfeld ist. Die 80% kommen übrigens aus einer Baden-Württemberg Umfrage zu Corona-Zeiten und lassen sich auch durch Denken ableiten. Empfänger von Bürgergeld, Rentner, Beamte, Pensionäre und öffentliche Angestellten und alle im sozialen Bereich Tätige sind monetär von der Konjunktur unabhängig. Das galt in den letzten Jahren des War for Talents und des Fachkräftemangels auch für alle Konzern- und Großunternehmensangestellten. Deren persönlicher Geldbörse war und ist Konjunktur und Wettbewerbsfähigkeit egal, wenn das Klimagewissen ruhig ist. (Am Rande: Fragen Sie einmal die angestellten Klima-Manager ihrer Unternehmen und deren klimabesorgten Kinder nach ihrer persönlichen Lebensweise zu Autos, Reisen, Waschmaschinen, Klimaanlagen u.v.m.. Das legt manche „hybride Lebensweise“ mit Klimabotschaften der Unternehmen und Klima-Verknallen im Privaten offen.) In der Summe erodiert die Gutmenschen-Wählerbasis. Und irgendwann wird klar, dass allein der chinesische CO2-Ausstoß jährlich um mehr als den gesamten deutschen CO2-Ausstoß wächst. Deutsches Dämmen und totsparen kann nicht die Welt-Klima-Lösung sein.